Nach Hertz-Großauftrag Tesla ist jetzt eine Billion Dollar wert

Nachdem die Autovermietung Hertz angekündigt hatte, 100.000 Tesla-Fahrzeuge zu kaufen, stieg der Börsenkurs des Konzerns deutlich. Die Marktkapitalisierung knackte nun die Billionen-Grenze.
Tesla-Chef Elon Musk:

Tesla-Chef Elon Musk:

Foto: Frederic J. Brown / AFP

Der Autokonzern Tesla ist seit kurzem über eine Billion Dollar wert. Die Marktkapitalisierung überschritt die magische Grenze nach der Ankündigung des bisher größten Einzelbestellung, die das Unternehmen bis jetzt erhalten hat. Käufer ist die Autovermietung Hertz, die sich mit den Elektrofahrzeugen auf dem umkämpften Mietwagenmarkt neu positionieren will. Man habe bei Tesla 100.000 Autos bestellt, die bis Ende 2022 ausgeliefert werden sollen, teilte Hertz mit und bestätigte damit einen Bericht  der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Hertz dürfte damit schon bald über die größte Flotte von Elektroautos in Nordamerika verfügen. Wie Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtete, lässt sich der Autovermieter das etwa 4,2 Milliarden Dollar kosten. Die billigste Limousine aus dem Konzern um Elon Musk, das Model 3, beginnt bei etwa 44.000 Dollar Listenpreis.

Der Club der zwölf Nullen

In den ersten neun Monaten des Jahres lieferte Tesla insgesamt knapp 630.000 Fahrzeuge aus, insofern ist die Größe des Auftrags beachtlich. Die Bestellung signalisiere laut Bloomberg, dass der Sixt-Konkurrent wohl fast den Listenpreis zahle. Die Fahrzeuge sollen in den kommenden 14 Monaten ausgeliefert werden, wie es weiter hieß. Die Tesla-Aktien stiegen infolge der Ankündigung um mehr als 9,5 Prozent auf 995,75 Dollar. Zu dem Club der Billionen-Unternehmen gehören unter anderem Apple, Amazon, Microsoft und die Google-Muttergesellschaft Alphabet.

Tesla-Chef Elon Musk hat sich ein jährliches Absatzwachstum von durchschnittlich 50 Prozent zum Ziel gesetzt, so sollen künftig 20 Millionen Fahrzeuge pro Jahr verkauft werden. Das wäre mehr als doppelt so viel wie Volkswagen.

Mit der Großbestellung versucht Hertz eine Flucht nach vorn. Das Unternehmen hatte vergangenes Jahr Insolvenz angemeldet, als während der Pandemie die Nachfrage nach Reisen sank und die Gespräche mit den Gläubigern keine Besserung brachten. »Elektrofahrzeuge sind jetzt Mainstream, und wir haben gerade erst begonnen, die steigende weltweite Nachfrage und das Interesse zu sehen«, sagte Hertz-Interimschef Mark Fields laut einer Mitteilung.

Das Unternehmen wurde von einer Gruppe von Investoren gerettet, darunter Knighthead Capital Management, Certares Opportunities und Apollo Capital Management. Der Kauf der Fahrzeuge ist die erste große Initiative von Hertz seit dem Ende des Insolvenzverfahrens.

Die Kundinnen und Kunden des Autovermieters sollen die neuen Tesla-Fahrzeuge ab November buchen können. Neben der Bestellung kündigte Hertz an, demnächst mehrere Tausend Ladestationen zu installieren.

apr/dpa/Reuters/AP
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten