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Holden: Der Stolz von Down Under

Foto: Supplied/ dpa

Traditionsmarke Holden Australiens letztes Autowerk macht dicht

Fast sieben Jahrzehnte lang blickten die Australier mit Stolz auf ihre eigene Automobilindustrie. Doch diese Ära geht jetzt zu Ende. Am Freitag lief in der Fabrik in Adelaide das letzte Holden-Modell vom Band.

In Australien ist am Freitag das letzte im Land produzierte Auto vom Band gerollt - ein roter Viertürer mit Stufenheck der Traditionsmarke Holden. Er soll in ein Museum kommen. Der zum General Motors-Konzern gehörende Autohersteller Holden baut seine Autos künftig in anderen Ländern, unter anderem in Europa, wie die Firma auf Twitter schrieb.

Die Schließung des Werks im Norden von Adelaide im Bundesstaat South Australia markiert das Ende einer Ära: Holden war 1856 als Sattlerei gegründet worden und stellte 1948 das erste Auto in Massenfertigung in Australien her. Premierminister Malcolm Turnbull sagte, er sei sehr traurig, "wie wir alle".

Auf dem Höhepunkt seines Erfolges beschäftigte Holden 24.000 Menschen. Jetzt sind es nur noch 950. "Hier gibt es eine Reihe von Leuten, die seit den Siebzigern hier arbeiten. Heute ist ein sehr emotionaler Tag für einige und ein sehr trauriger", sagte John Camillo von der Industriegewerkschaft AMWU. Die Gewerkschaft macht die Regierung für die Schließung verantwortlich - Subventionen für die Industrie gibt es seit 2014 nicht mehr.

Auch der japanische Autobauer Toyota und der US-Hersteller Ford haben ihre Werke in Australien bereits dichtgemacht - Ford vor rund einem Jahr, Toyota Anfang Oktober in Melbourne. Gründe sind der vergleichsweise kleine Absatzmarkt und die starke Konkurrenz von Werken in Asien.

mik/AFP
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