Horror-Studie
Autohersteller verlieren 2010 bis zur Hälfte ihres Absatzes
Miese Aussichten für die Autoindustrie: Laut einer Studie droht den Herstellern in Deutschland 2010 ein Absatzminus von bis zu 50 Prozent. Besonders hart trifft es demnach die Importeure - aber auch Volkswagen und Opel.
VW-Stammwerk in Wolfsburg: Schlechte Aussichten für 2010
Foto: ddp
Berlin - Ein Konjunkturprogramm wie die Abwrackprämie wird es für die Autoindustrie nicht mehr geben. Deshalb könnte 2010 laut einer Studie für die Hersteller und Händler zum Krisenjahr werden. "Das Jahr 2010 wird grausam", sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer der "Welt". Der Branche drohten massive Absatzeinbrüche, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine Studie des von Dudenhöffer geleiteten Center Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen.
Demnach werden Volkswagen
, Ford
und Opel sowie die Importeure die größten Verlierer des kommenden Jahres sein. Nach den Worten Dudenhöffers können nur BMW
, Porsche
, Jaguar und Land Rover leichte Zuwächse erwarten.
Nach der Prognose wird Volkswagen 2010 einen Rückgang der Neuzulassungen von 29,9 Prozent oder 243.627 Fahrzeugen verkraften müssen. Mit rund 570.000 verkauften Autos in Deutschland wird der Wolfsburger Konzern aber der mit Abstand größte Hersteller bleiben.
Zweitgrößter Verlierer ist - gemessen an den reinen Absatzzahlen - der Rüsselsheimer Autobauer Opel. Dessen Verkäufe werden im nächsten Jahr laut Prognose um 26,4 Prozent oder 90.100 Einheiten auf 251.000 Neuzulassungen zurückgehen. Bei Ford werden die Absätze um 87.213 Autos oder 30,2 Prozent auf 202.000 Einheiten sinken.
Zuletzt noch starkes Absatzplus
In Prozent gerechnet werden die größten Verlierer jedoch die Importeure sein. Fiat werde in Deutschland nach Angaben Dudenhöffers einen Rückgang von 51,2 Prozent auf nur noch 80.500 Fahrzeuge verkraften müssen. Zweitgrößter Verlierer wird Hyundai sein.
Den Verlierern stehen im nächsten Jahr allerdings auch Gewinner gegenüber - wenn auch nur einige wenige. Nach den Worten Dudenhöffers können nur BMW, Porsche, Jaguar und Land Rover leichte Zuwächse erwarten. Bei BMW spielten der neuer 5er-BMW und das Flottengeschäft sowie der BMW X1 eine wichtige Rolle. Beim Sportwagenhersteller Porsche helfe voraussichtlich das neue viersitzige Sportcoupé Panamera beim leichten Absatzplus.
Für die Automobilindustrie sind die Prognosen von Dudenhöffer besonders bitter, da das Krisenjahr 2009 auch zuletzt noch versöhnlich verlief. So stieg im Oktober die Zahl der Pkw-Neuzulassungen auf dem deutschen Markt gegenüber dem Vorjahresmonat um 24 Prozent auf 321.000 Einheiten. Damit wurden in den ersten zehn Monaten des Jahres mehr als 3,3 Millionen Autos hierzulande verkauft.