Hypo-Vereinsbank-Mutter Banken-Stresstest drückt Unicredit tief in die Verlustzone

Unicredit-Zentrale in Mailand: Kurssprung trotz Mega-Verlust
Foto: © Stefano Rellandini / Reuters/ ReutersMailand - Die größte italienische Bank Unicredit hat im vergangenen Jahr 14 Milliarden Euro Verlust geschrieben. Die Verluste seien vor allem auf Wertminderungen von Anlagen im Wert von 9,3 Milliarden Euro und Risiko-Rückstellungen von 7,2 Milliarden Euro im vierten Quartal 2013 zurückzuführen, erklärte die Bank. Zudem flossen 699 Millionen Euro Restrukturierungskosten in die Bilanz mit ein.
Die europäischen Banken stehen durch den anstehenden Stresstest und die Bilanzprüfung durch die Europäische Zentralbank unter dem Druck, ihre Bilanzen zu säubern und Risiken abzubauen. Mit den Abschreibungen sind für Unicredit nun viele Altlasten aus den Büchern verschwunden.
Die Anleger ließen sich von den tiefroten Zahlen nicht schocken - ganz im Gegenteil: Unicredit-Aktien sprangen mit plus 5,63 Prozent an die Spitze des europäischen Aktienindex EuroStoxx . Investoren freuten sich über die Tabula rasa. Außerdem sehe die Bank derzeit keinen Grund für eine Kapitalerhöhung.
2012 hatte die Bank noch einen Gewinn von 865 Millionen Euro erzielt. Unicredit kündigte an, bereits im kommenden Jahr wieder in die schwarzen Zahlen zurückzukehren. In vier Jahren soll ein Gewinn von sechs Milliarden Euro eingefahren werden. "Für 2014 gehen wir von einem Nettogewinn von zwei Milliarden Euro aus, wir beabsichtigen dies bis auf 6,6 Milliarden Euro bis 2018 zu verdreifachen", erklärte der Vorstandsvorsitzende Federico Ghizzoni.
Ghizzoni will das Ruder unter anderem mit einem harten Sparkurs herumreißen. Bis 2018 sollen 8500 der zuletzt knapp 150 000 Stellen wegfallen.