Überhöhte Preise Indien verhängt millionenschwere Strafen gegen Autobauer

Model des indischen Autobauers Tata Motors in Mumbai: Hohe Geldstrafe
Foto: INDRANIL MUKHERJEE/ AFPNeu-Delhi - Indien hat gegen 14 Autobauer hohe Geldstrafen wegen überhöhter Preise für Ersatzteile verhängt. Die Kartellbehörde befand unter anderem Volkswagen, BMW und Daimler schuldig, Teile für Verbraucher knapp gehalten zu haben, um höhere Preise zu erzielen. Die beschuldigten Firmen müssen nun Geldstrafen von insgesamt 318 Millionen Euro zahlen.
Betroffen sind auch die japanischen Hersteller Honda, Nissan und Toyota, der Fiat-Konzern und die US-Konzerne Ford und General Motors. Mehr als umgerechnet 160 Millionen Euro muss allein der indische Marktführer Tata Motors bezahlen. Die Höhe der Strafen entspricht jeweils zwei Prozent der seit 2011 durchschnittlich in Indien erzielten Jahresgewinne und ist binnen 60 Tagen fällig.
Die beschuldigten Konzerne hätten einen freien Wettbewerb auf dem Markt für Ersatzteile behindert und so die Preise nach oben getrieben, erklärte die Wettbewerbsbehörde. Rund 20 Millionen Inder hätten dadurch zu viel zahlen müssen. Zudem seien auf diese Weise unabhängigen Autowerkstätten Aufträge entgangen.
Ford kündigte an, den Strafbefehl zu prüfen. Der US-Konzern erklärte zudem, man habe die Verfügbarkeit von Ersatzteilen verbessert. Tata Motors teilte mit, zunächst die Argumentation der Behörde zu prüfen. Das indische Unternehmen Mahindra & Mahindra will gegen die Strafe vorgehen.
Indien ist nicht das einzige Schwellenland, in dem der Staat gegen Autobauer vorgeht. In China, einem enorm wichtigen Absatzmarkt für Autokonzerne, wirft die Nationale Entwicklungs- und Reformkommission NDRC ausländischen Fahrzeugbauern und Zulieferern vor, zu viel Geld für neue Autos, Ersatzteile und Werkstattservice zu verlangen. Zuletzt hatten die Behörden die Volkswagen-Tochter Audiund deren chinesischen Partner FAW für schuldig befunden, gegen das Anti-Monopol-Gesetz verstoßen zu haben. Audi hat die Verfehlungen eingestandenund erklärte, das Unternehmen werde "eine Strafe akzeptieren".