Insolvenzverschleppung Milliadär Lebedew zeigt Gründer von Blue Wings an

Ein Airbus A 320 der insolventen Fluggesellschaft Blue Wings: Staatsanwaltschaft eingeschaltet
Foto: Jan Woitas/ picture-alliance/ dpaHamburg - Anfang Februar musste Blue Wings, die einst fünftgrößte deutsche Fluglinie, Insolvenz anmelden, jetzt erreicht die Schlammschlacht zwischen dem Moskauer Milliardär Alexander Lebedew und dem Unternehmer Jörn Hellwig die Justiz. Nach SPIEGEL-Informationen erstattete die Kanzlei Wessing Rechtsanwälte in Düsseldorf im Auftrag von Lebedew, seit 2006 Blue-Wings-Großaktionär, Strafanzeige gegen Hellwig, den Gründer von Blue Wings.
Die Ermittler müssen nun prüfen, ob sich Hellwig womöglich der Bilanzfälschung oder Insolvenzverschleppung schuldig gemacht hat. Lebedew wirft Hellwig vor, mutmaßliche Einnahmen von rund 30 Millionen Euro aus zwei anhängigen Prozessen wider besseres Wissen als Aktivposten in die Bilanz eingestellt zu haben. Hellwig soll zudem größere Barbeträge aus der Firmenkasse entnommen und einer Dienstleistungsfirma, an der er selbst beteiligt ist, Aufträge zugeschanzt haben. Auch habe er ohne Genehmigung des Aufsichtsrats Grundstücke erworben.
Der Ex-Blue-Wings-Chef weist die Anschuldigungen zurück und bezeichnet sie als "Verleumdungsversuch". Alle umstrittenen Entscheidungen seien im Interesse des Unternehmens erfolgt und, wo nötig, "expressis verbis vom Aufsichtsrat genehmigt" worden. Gegenüber dem SPIEGEL kündigte er den Start einer neuen Airline an. Projektname: "Phönix".