Japan-Krise Brüderle berät mit Industrie über Lieferprobleme

Was tun, wenn der Nachschub aus Japan stockt? Über diese Frage wollen Industrievertreter jetzt mit Wirtschaftsminister Brüderle sprechen. Eine neue Wirtschaftskrise fürchtet die Branche aber nicht - im Gegenteil.
Motoren-Montage bei Opel: Mehrere Schichten ausgefallen

Motoren-Montage bei Opel: Mehrere Schichten ausgefallen

Foto: Frank Rumpenhorst/ dpa

Hannover - Bei Opel wurde das Problem schon spürbar: Weil Teile aus Japan fehlten, musste der deutsche Autobauer ebenso wie andere europäische Unternehmen mehrere Schichten ausfallen lassen. Sollten die Naturkatastrophe in Japan weitere für Lieferprobleme sorgen, wäre in der Autobranche sogar erneut Kurzarbeit möglich.

Auch andere Unternehmen sorgen sich um den Teile-Nachschub. Deshalb treffen sich am Donnerstag die Spitzenverbände der Industrie im Bundeswirtschaftsministerium, um die Lage zu bewerten. Das kündigte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Hans-Peter Keitel, auf der Hannover Messe an. "Wir gehen davon aus, dass es bei einzelnen Unternehmen zu Lieferunterbrechungen kommen könnte", sagte er.

Keitel sagte, Japan habe "auf einigen Produktmärkten, etwa für elektronische Steuer- und Speicherbausteine, eine weltweit dominierende Stellung". Japan sei bei den Einfuhren nach Deutschland zwar nur auf Platz 14. Aber über Umwege könne das Problem doch Deutschland erreichen: "Wenn Japan nicht nach China liefert, kann China nicht nach Deutschland liefern." China sei aber von Teilen aus Japan abhängig.

Eine neue Wirtschaftskrise als Folge der Japan-Katastrophe erwartet der BDI aber nicht. Im Gegenteil: Der Verband hob seine Wachstumsprognose für Deutschland an auf "etwas mehr" als 2,5 Prozent. Bisher hatte der Verband 2,5 Prozent genannt.

dab/dapd
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