Ex-"Bild"-Chef Kai Diekmann wird Berater von Uber

Kai Diekmann
Foto: Paul Zinken/ dpaDer Ex-"Bild"-Herausgeber Kai Diekmann wird Berater des amerikanischen Transportdienstes Uber.
Als Mitglied im "Public policy advisory board" soll er Sparringspartner und Ratgeber in politischen Fragen sein. Das bericht der SPIEGEL in seiner neuen Ausgabe. Man betrachte das Gremium nicht als Lobbyvertretung, sondern als einen "internen Feedbackkanal", heißt es bei Uber. Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder in San Francisco, der Einsatz für das mit mehr als 60 Milliarden Dollar bewertete Start-up wurde bisher mit Unternehmensanteilen kompensiert. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)
Die prominente Runde reicht von Ray LaHood, dem früheren US-Verkehrsminister, über die ehemalige EU-Kommissarin Neelie Kroes bis zu Prinzessin Reema bint Bandar al-Saud, Unternehmerin aus Saudi-Arabien. Uber kann Berater gut gebrauchen: In vielen Ländern debattieren Politik und Öffentlichkeit kontrovers über den aggressiven Ansatz des Taxi-Konkurrenten, bei dem die Vermittlung direkt zwischen Kunden und Fahrer stattfindet.
In Deutschland sind Teile des Uber-Angebots seit 2015 verboten: So wird der umstrittenste Dienst Uber Pop hierzulande nicht angeboten. Dabei werden Touren an private Fahrer mit eigenem Auto vermittelt. Der Dienst UberX hingegen wird in Berlin und in München angeboten: Hier werden die Fahrten von geprüften Mietwagenunternehmen ausgeführt, die Fahrer verfügen über einen Personenbeförderungsschein. Die Preise liegen meist leicht unter denen von Taxis. Auch reguläre Taxis können über die Uber-Smartphone-App gebucht werden - hier steht das Unternehmen in Konkurrenz zu Firmen wie MyTaxi.
Kai Diekmann schied Ende Januar 2017 als Herausgeber der "Bild"-Gruppe beim Axel-Springer-Konzern aus. Zuvor war der Journalist 15 Jahre lang Chefredakteur der "Bild"-Zeitung. Diekmann verbrachte während seiner Zeit bei Springer einige Monate im Silicon Valley. Im vergangenen Jahr interviewte er Uber-Gründer Travis Kalanick und Daimler-Chef Dieter Zetsche auf einer Digitalkonferenz in Berlin.