

Die Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft waren in den vergangenen Jahren ideal. Niedrige Zinsen erleichterten die Refinanzierung der Unternehmen. Zudem profitierten viele Branchen von gestiegenen Auftragseingängen, die Nachfrage aus dem In- und Ausland war groß.
Einige kleinere Unternehmen erwiesen sich trotz der guten Konjunktur als große Kapitalvernichter. Das zeigt eine Auswertung der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Die Aktionärsvertretung veröffentlicht regelmäßig eine Liste der 50 börsennotierten deutschen Unternehmen, die am Aktienmarkt schlecht abschnitten.
Erneut vier Dax-Werte in der Liste
Die Rangliste gewichtet die Wertentwicklung von Aktien nach einem, drei und fünf Jahren. Daher tauchen unter Umständen auch Unternehmen auf, die im vergangenen Jahr Kursgewinne verzeichneten, dafür allerdings in den Vorjahren stark an Wert verloren hatten.
Die DSW bezieht Dividendenzahlungen in die Berechnungen ein, um nicht ausschließlich den Aktienkurs zu bewerten. Diese sogenannte Performance-Liste bildet die tatsächlichen Verluste eines Anlegers realistischer ab, SPIEGEL ONLINE verwendet daher diese, auch wenn die Unterschiede zwischen Kurs- und Performance-Liste nur gering sind.
Im vergangenen Jahr löste ein Neuzugang den Spitzenreiter aus dem Vorjahr, den Maschinenhersteller Singulus Technologies, ab. Auch sonst hat sich auf den ersten zehn Plätzen einiges getan. Erneut landeten zudem vier Dax-Konzerne unter den 50 größten Kapitalvernichtern.
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Platz 47: ProSiebenSat1
Erstmals auf der Liste der größten Kapitalvernichter steht der aktuelle Dax-Absteiger ProSiebenSat1 Media SE. Der Verlust betrug im vergangenen Jahr knapp 18 Prozent - unter Berücksichtigung einer Dividendenausschüttung. Auf drei Jahre gesehen lag das Minus bei rund 6 Prozent, während auf Fünf-Jahres-Sicht der Kurs um rund 90 Prozent zulegte.
Platz 40: E.on
Die größten deutschen Stromkonzerne E.on und RWE planen, sich komplett neu aufzustellen. Die beiden Energiekonzerne wollen dazu ihre Geschäfte aufteilen. Im vergangenen Jahr konnte sich E.on in der Performance-Liste von Rang 27 auf Platz 40 verbessern. Das Kursplus des Dax-Konzerns betrug in dem Zeitraum knapp 40 Prozent. Wer die Aktie allerdings seit drei Jahren hält, muss einen Verlust von knapp 20 Prozent hinnehmen. Binnen fünf Jahren betrug das Minus 6,3 Prozent. E.on schüttete auch im vergangenen Jahr eine Dividende aus.
Platz 15: RWE
Der Energieversorger RWE ist ebenfalls Dauergast auf der Liste des DSW. Das Dax-Unternehmen verschlechterte sich von Rang 18 im vorangegangenen Jahr, obwohl der Aktienkurs des Unternehmens 2017 rund 45 Prozent zulegen konnte. Anleger, die seit fünf Jahren in dem Wert investiert sind, haben dagegen rund 36 Prozent verloren. Auf Drei-Jahres-Sicht lag der Wertverlust bei 32,3 Prozent.
Platz 13: Deutsche Bank
Auch die größte Deutsche Bank hat ihren Platz auf der Liste sicher. Der Dax-Wert verschlechterte sich im vergangenen Jahr von Rang 24, obwohl 2017 ein Plus von fünf Prozent erzielt wurde. Wer die Aktie seit drei Jahren hält, muss dennoch mit einem Minus von 27,3 Prozent leben, im Fünf-Jahres-Zeitraum sind es 38,5 Prozent. Auch die Deutsche Bank schüttete 2017 erneut eine kleine Dividende aus. Im Gegensatz zur Deutschen Bank ist die Commerzbank in diesem Jahr nicht mehr auf der Liste vertreten.
Platz 10: SGL Carbon
Der Hersteller von Produkten aus Kohlenstoff war im Jahr zuvor noch auf Platz 6 gelandet. Jetzt verbesserte sich das Unternehmen um vier Plätze. Im vergangenen Jahr war der Aktienwert um rund 35 Prozent gestiegen. Über einen Zeitraum von drei Jahren büßte das Unternehmen allerdings neun Prozent ein, auf Fünf-Jahres-Sicht betrug das Minus sogar 56 Prozent ¿ eine Folge des verlustreichen Verkaufs einer US-Tochter im Jahr 2015.
Platz 9: Ahlers
Wer im vergangenen Jahr auf die Aktie des Männermode-Unternehmens Ahlers setzte, musste einen Performanceverlust von 13,2 Prozent verkraften. Das Herforder Unternehmen, das im Vorjahr noch auf Rang 38 lag, machte über drei Jahre 41,7 Prozent Verlust. Ahlers verkauft Textilien unter verschiedenen Marken und in unterschiedlichen Preissegmenten, unter anderem Baldessarini, Otto Kern und Pierre Cardin. Im vergangenen Jahr gab es eine Dividendenausschüttung.
Platz 8: Euromicron
Euromicron entwickelt Netzwerkkomponenten und ist auf das Internet der Dinge spezialisiert. Das Unternehmen bietet Kommunikations- und Sicherheitslösungen für mittelständische und Großbetriebe sowie öffentliche Einrichtungen. Im vergangenen Jahr entwickelte sich der Kurs mit Plus 40 Prozent positiv, auf drei Jahre gesehen stand aber ein Performance-Verlust von 26,4 Prozent, über fünf Jahre betrachtet gab es ein Minus von rund 55 Prozent.
Platz 7: Zhongde Waste Technology
Das chinesische Unternehmen, das seit 2007 an der Frankfurter Börse notiert ist, entwickelt, baut und betreibt Anlagen, die aus der Müllverwertung Energie erzeugen. Auf der DSW-Liste fiel das Unternehmen von Rang 17 auf Platz 7. Im vergangenen Jahr verlor die Aktie rund 35 Prozent, über drei Jahre lag der Verlust bei 53,6 über fünf Jahre bei 33,8 Prozent.
Platz 6: Delticom
Neu in den Top Ten ist auch Delticom. Der Online-Reifenhändler musste im vergangenen Jahr einen Kursverlust von 33,8 Prozent hinnehmen. Für die vergangenen fünf Jahre errechnete die DSW ein Minus von rund 60 Prozent. Dafür gab es im vergangenen Jahr eine Dividendenzahlung.
Platz 5: Mybet Holding
Der Kieler Glücksspielanbieter rutschte von Rang neun ab. Im vergangenen Jahr stand noch ein Minus von rund 5 Prozent zu Buche. Binnen drei Jahren fiel der Kurs dagegen um 67,6 Prozent, innerhalb von fünf Jahren sogar um 73,3 Prozent.
Platz 4: Gerry Weber Holding
Der zweite Bekleidungshersteller unter den Top Ten der größten Kapitalvernichter fiel von Rang 19 auf Platz 4. Gerry Weber bescherte den Anlegern im vergangenen Jahr einen Verlust von 11,6 Prozent. In den Vorjahren lief es allerdings mit einem Minus von rund 70 Prozent noch deutlich schlechter. Immerhin konnten sich die Anleger im vergangenen Jahr über eine Dividende freuen. Das Modeunternehmen ist vor wenigen Tagen aus dem SDax geflogen.
Platz 3: Singulus Technologies
Der Solarindustrie-Zulieferer hat in der Flop-Fünf-Liste einen Stammplatz inne. Allerdings belegte das Unternehmen im vorangegangenen Jahr noch Platz 1. Auf Fünf-Jahres-Sicht legte Singulus die schlechteste Performance aller im Prime Standard notierten Aktien hin. Auch eine Kursrally mit einem Plus von fast 250 Prozent im vergangenen Jahr war für Langfristanleger nahezu bedeutungslos: Der Kurssturz in den Jahren zuvor war einfach zu groß.
Platz 2: 11880 Solutions
Auch der früher unter dem Namen Telegate bekannte Anbieter von Kommunikationsdiensten ist Stammgast unter den fünf größten Kapitalvernichtern. Zwar gab es im vergangenen Jahr ein Plus von rund 30 Prozent, doch liegen die Papiere im Fünf-Jahreszeitraum immer noch mit 83 Prozent im Minus und im Drei-Jahreszeitraum mit knapp 75 Prozent.
Platz 1: Steinhoff International Holding
Der Möbelkonzern ist als Neuzugang gleich auf Rang 1 der Negativliste der größten Kapitalvernichter gelandet. Bis vor kurzem war das wirtschaftlich auf der Kippe stehende Unternehmen noch im MDax notiert. Die Aktie des Unternehmens hat laut DSW in allen drei Vergleichszeiträumen katastrophal abgeschnitten. Die Anlegerschützer machten dafür den Kurssturz Anfang Dezember 2017 verantwortlich. Dieser folgte auf die Nachricht, dass dem Unternehmen eine Überschuldung drohe. Bei Steinhoff hatte es im vergangenen Jahr noch eine Dividendenauszahlung gegeben.
Platz 15: RWE
Der Energieversorger RWE ist ebenfalls Dauergast auf der Liste des DSW. Das Dax-Unternehmen verschlechterte sich von Rang 18 im vorangegangenen Jahr, obwohl der Aktienkurs des Unternehmens 2017 rund 45 Prozent zulegen konnte. Anleger, die seit fünf Jahren in dem Wert investiert sind, haben dagegen rund 36 Prozent verloren. Auf Drei-Jahres-Sicht lag der Wertverlust bei 32,3 Prozent.
Platz 4: Gerry Weber Holding
Der zweite Bekleidungshersteller unter den Top Ten der größten Kapitalvernichter fiel von Rang 19 auf Platz 4. Gerry Weber bescherte den Anlegern im vergangenen Jahr einen Verlust von 11,6 Prozent. In den Vorjahren lief es allerdings mit einem Minus von rund 70 Prozent noch deutlich schlechter. Immerhin konnten sich die Anleger im vergangenen Jahr über eine Dividende freuen. Das Modeunternehmen ist vor wenigen Tagen aus dem SDax geflogen.
Platz 15: RWE
Der Energieversorger RWE ist ebenfalls Dauergast auf der Liste des DSW. Das Dax-Unternehmen verschlechterte sich von Rang 18 im vorangegangenen Jahr, obwohl der Aktienkurs des Unternehmens 2017 rund 45 Prozent zulegen konnte. Anleger, die seit fünf Jahren in dem Wert investiert sind, haben dagegen rund 36 Prozent verloren. Auf Drei-Jahres-Sicht lag der Wertverlust bei 32,3 Prozent.
Platz 4: Gerry Weber Holding
Der zweite Bekleidungshersteller unter den Top Ten der größten Kapitalvernichter fiel von Rang 19 auf Platz 4. Gerry Weber bescherte den Anlegern im vergangenen Jahr einen Verlust von 11,6 Prozent. In den Vorjahren lief es allerdings mit einem Minus von rund 70 Prozent noch deutlich schlechter. Immerhin konnten sich die Anleger im vergangenen Jahr über eine Dividende freuen. Das Modeunternehmen ist vor wenigen Tagen aus dem SDax geflogen.
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