Großbritannien Hühnchen-Notstand bei Kentucky Fried Chicken könnte andauern

Geschlossene KFC-Filiale in Bristol
Foto: Matt Cardy/ Getty ImagesViele Filialen der Fast-Food-Kette Kentucky Fried Chicken (KFC) in Großbritannien und Irland könnten noch länger geschlossen bleiben. "Jeden Tag werden mehr Lieferungen gemacht, trotzdem erwarten wir, dass die Störungen die Woche über andauern werden", sagte ein Sprecher. Den Restaurants geht das Hühnchenfleisch aus, weil das Logistikunternehmen DHL offenbar Schwierigkeiten hat, für Nachschub zu sorgen.
Hunderte Restaurants hatten wegen der Lieferprobleme seit dem Wochenende vorübergehend schließen müssen. Auch am Dienstag blieben noch mehr als 500 der 900 Filialen dicht. Empörte Kunden beschwerten sich in den sozialen Netzwerken über die Panne.
Die britische Gewerkschaft GMB sieht die Schuld bei KFC und wirft der Fast-Food-Kette kurzfristiges Profitdenken vor. Bislang seien die KFC-Filialen von dem Spezialunternehmen Bidvest Logistics beliefert worden. Doch dieser Vertrag sei Mitte Februar ausgelaufen. DHL trat mit dem britischen Unternehmen QSL, einem Spezialisten für Lebensmittellogistik, die Nachfolge an.
"DHL wusste, dass sie den Dienst nicht anbieten können", sagte GMB-Chef Mick Rix der BBC. Auch den Verantwortlichen bei KFC habe seit einigen Wochen klar sein müssen, dass es Schwierigkeiten geben werde. Die Leidtragenden seien Hunderte KFC-Mitarbeiter, die nun auf einen Teil ihres Lohns verzichten müssten und mehr als 250 Bidvest-Mitarbeiter, deren Jobs verloren gegangen seien. KFC hatte die Mitarbeiter aufgerufen, Urlaub zu nehmen.
DHL hatte sich am Montag für die Probleme entschuldigt. Wegen "Störungen in den Betriebsabläufen" seien "einige Lieferungen in den letzten Tagen unvollständig oder verspätet" erfolgt: "Wir arbeiten zusammen mit unseren Partnern KFC und QSL unter Hochdruck daran, den Sachverhalt zu lösen", hieß es in einer Mitteilung. Der Gewerkschaft GMB zufolge versucht DHL die Lieferungen aus einem einzigen Verteilzentrum heraus zu organisieren.