Staatliche Förderbank KfW meldet Milliardengewinn

KfW-Logo in Frankfurt am Main: Nachfrage nach Kreditprogrammen sinkt
Foto: Frank Rumpenhorst/ dpaDie KfW kann unter der Führung ihres neuen Chefs gleich einen Milliardengewinn vermelden. Nach einem Gewinneinbruch im Corona-Krisenjahr 2020 erwirtschaftete die staatliche Förderbank in den ersten neun Monaten 2021 einen Konzerngewinn von 1,929 Milliarden Euro. Nach den ersten neun Monaten 2020 stand gerade mal ein vergleichsweise geringer Gewinn von 145 Millionen Euro.
In der Krise belasteten vor allem Abschläge auf Beteiligungen und eine zusätzliche Risikovorsorge für ausfallgefährdete Kredite die Bilanz. Diese Effekte kehrten sich nun um, wie der neue Vorstandschef Stefan Wintels erklärte. Der seit Anfang Oktober amtierende Manager sprach von einem »außergewöhnlich« guten Ergebnis in den ersten neun Monaten.
»Die erfreuliche Ertragsentwicklung der KfW des ersten Halbjahres 2021 hat sich auch im dritten Quartal 2021 fortgesetzt«, sagte Wintels. Alle operativen Geschäftsfelder hätten nach dem Krisenjahr 2020 überdurchschnittliche Beiträge zum Konzerngewinn geliefert.
KfW will den grünen Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft fördern
Das Fördervolumen der Bankengruppe, die dem Bund (80 Prozent) und den Ländern (20 Prozent) gehört, verringerte sich in den ersten neun Monaten gegenüber dem Ausnahmejahr 2020 auf 73,1 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum 109,1 Milliarden Euro). Die Nachfrage nach Coronahilfen sank laut KfW nach dem Ende des Lockdowns. Im Inland waren in den ersten drei Quartalen 2021 vor allem Förderprogramme für energieeffizientes Bauen stark gefragt.
»Erfreulicherweise sehen wir einen Rückgang in der Nachfrage nach Coronahilfen«, so Wintels. »Jetzt gilt es, sich auf die Herausforderungen zu konzentrieren, vor denen unser Land steht: Zwei davon sind unbestritten Klima- und Umweltschutz sowie Digitalisierung und Innovation.« Im Kern gehe es um den nachhaltigen Umbau der deutschen Industrie sowie die langfristige internationale Wettbewerbsfähigkeit des Landes.
Die KfW unterstützt unter anderem mit Hilfsprogrammen im Auftrag des Bundes zusammen mit Banken und Sparkassen Unternehmen, beispielsweise wenn diese wegen der Pandemie in Schwierigkeiten geraten sind. Die Förderbank sagte seit dem Start der Corona-Hilfsprogramme im März 2020 bislang 59,8 Milliarden an Krediten im In- und Ausland zu (Stand 30. September 2021).
An den KfW-Programmen hatte es in der Vergangenheit jedoch immer wieder auch Kritik gegeben. Der Bundesrechnungshof kritisierte 2020 etwa die hohen Kosten für die Durchführung mehrerer Programme des Bundes. In einem Fall habe die KfW fast jeden fünften Euro dafür einbehalten, dass sie sich kümmere.
Der Investmentbanker und langjährige Citigroup-Manager Wintels ist Nachfolger des aus Altersgründen ausgeschiedenen KfW-Chefs Günther Bräunig. Im Oktober fungierte Bräunig für einen Monat als Co-Chef, um den Übergang zu begleiten.