Überlebenskampf
Kodak verliert Rechtsstreit um wertvolles Patent
Der insolvente Kodak-Konzern hat im Kampf gegen seinen Niedergang einen herben Rückschlag erlitten. Der Filmhersteller verlor eine wichtige Patentklage. Mit dem Verkauf des Schutzrechts wollte Kodak seinen Neuanfang finanzieren.
Kodak-Zentrale in Rochester: Kampf ums Überleben eines Traditionsunternehmens
Foto: dapd
New York - Kodak muss um Einnahmequellen für seinen Neustart fürchten. Mit der Versteigerung von Patenten wollte der insolvente Film- und Kamerahersteller Geld verdienen, um sein Geschäft wieder aufzubauen. Doch nun verlor das Unternehmen gegen Apple und den Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) eine wichtige Patentklage. Die US-Handelskommission ITC wies eine Klage von Kodak gegen die beiden Konzerne zurück. Nun will der Filmhersteller in Berufung gehen.
Die ITC stufte das Kodak-Patent mit der US-Nummer 6292218 unter Hinweis auf frühere Schutzrechte anderer als unwirksam ein. Die Handelskommission ist eine gefragte Anlaufstelle im aktuellen Patentkrieg der Mobilfunk-Branche. Denn die ITC kann bei Patentverletzungen den Import von Geräten in die USA stoppen. In Zeiten der Produktion in Asien könnte das einen verheerenden Schlag für einen Hersteller bedeuten.
Bei dem von dem Rechtsstreit betroffenen Patent geht es um die Darstellung von Vorschaubildern bei Digitalkameras. Kodak hatte gehofft, über Patentgebühren eine Milliarde Dollar einzunehmen. Erst im Juni hatte der Konzern die Erlaubnis erhalten, mehr als 1100 Patente für Digitalbilder zu verkaufen, um Gläubiger bezahlen zu können. Eine Auktion soll im August stattfinden.
Das Patentportfolio ist das Wertvollste, was Kodak noch hat. Das Unternehmen hatte die klassische Fotografie entscheidend geprägt und auch viele Technologien für digitale Bilder entwickelt. Schon 1888 brachte Kodak die erste Kamera für Endverbraucher auf den Markt, Jahrzehnte galt die Firma als Ikone der Fotografie, als Nummer eins.