Konsumklima in Deutschland Die Sparnation lernt das Shoppen

Shopping in München: "Nur eine Richtung - nach oben"
Foto: Marc Müller/ dpaBerlin - Ein starker Konjunkturoptimismus, niedrige Energiepreise und Mini-Zinsen auf das Ersparte sorgen für eine immer bessere Kauflaune: Die Konsumlust der Deutschen ist auf das höchste Niveau seit Oktober 2001 gestiegen. Das geht aus einer Umfrage des Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK unter 2000 Verbrauchern hervor. Es ist der fünfte Anstieg in Folge.
Das Konsum-Barometer legt demnach um unerwartet starke 0,4 Punkte zu und steht nun bei 9,7. Damit kann der Handel weiterhin auf gute Geschäfte hoffen. Die Neigung der Bürger wächst, teure Konsumgüter wie Autos oder Möbel zu kaufen. "Der Einbruch bei den Energiepreisen stärkt die Kaufkraft der privaten Haushalte und lässt Spielraum für weitere Anschaffungen", sagt GfK-Experte Rolf Bürkl.
Die GfK-Forscher ermittelten zudem ein Rekordtief bei der Sparneigung. Wegen der historisch niedrigen Zinsen gebe es derzeit keine Anreize, das Geld auf der Bank zu lassen. "Die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) führen dazu, dass sich die Sparneigung der Verbraucher derzeit im freien Fall befindet", sagt GfK-Experte Bürkl.
Trotz des starken Anstiegs beim Konsumklima warnen die Forscher vor möglichen Risiken für die Kauflaune. Neben dem Krieg im Osten der Ukraine könnte auch der Schuldenstreit mit Griechenland für einen Dämpfer sorgen. Nach Einschätzung von Bürkl spielen die internationalen Krisen derzeit aber nur eine untergeordnete Rolle in den Köpfen der Verbraucher. "Daher spricht aus heutiger Sicht einiges dafür, dass sich der Aufwärtstrend beim Konsumklima fortsetzen kann", sagte der GfK-Experte.
Zumal die Bürger laut den Forschern an einen robusten Arbeitsmarkt glauben. Vor diesem Hintergrund haben sich auch die Einkommenserwartungen der Befragten verbessert, zumal die Inflation weiterhin ungewöhnlich niedrig ist. "Aus Sicht der Verbraucher entwickeln sich alle relevanten Indikatoren derzeit positiv. Überall kennt die Entwicklung nur eine Richtung: nach oben", sagt Bürkl.