Krach mit Co-Eigentümer Bionade-Chef distanziert sich von eigener Preiserhöhung

Bionade-Flaschen: Eigentümer der Kultbrause wollen mehr verdienen
Foto: A3542 Karl-Josef Hildenbrand/ dpaPeter Kowalsky bereut die drastische Verteuerung der Limonade Bionade. "Es tut uns unendlich leid, dass wir von manchen als raffgierig angesehen werden", sagte Peter Kowalsky dem SPIEGEL. Es sei nicht seine Entscheidung gewesen. Vielmehr habe ihn der Mehrheitsgesellschafter, die Egon-Schindel-Gruppe, zu der unter anderem die Marke Rhönsprudel gehört, dazu gedrängt.
"Wir allein hätten es in mehreren Schritten gemacht, nicht so, dass man dem Verbraucher frontal eine in die Schnauze haut", so Kowalsky. "Wir haben da vielleicht andere Wertvorstellungen." Die Preiserhöhung in Deutschland sei eine mehrheitlich getroffene Entscheidung mit Rhönsprudel gewesen.
Seit 2004 gehören 51 Prozent der Bionade GmbH der Egon-Schindel-Gruppe. Der Anteil war die Gegenleistung für einen 380.000-Euro-Kredit, den Schindel dem damals klammen Bionade-Mutterbetrieb Peter Bräu gewährte. Inzwischen steckt die Schindel-Gruppe selbst in finanziellen Schwierigkeiten. Deshalb sei zunächst die Preiserhöhung bei Bionade durchgesetzt worden.
Jetzt drängen die kreditgebenden Banken, allen voran offenbar die HypoVereinsbank, Schindel zum Verkauf seines Bionade-Anteils, um Verbindlichkeiten bedienen zu können. Der Kaufpreis wird auf rund 70 Millionen Euro taxiert, obwohl der Anteil eher auf 20 Millionen Euro geschätzt wird. Mit Blick auf die Banken, die von der inzwischen erfolgreichen Bionade-Welle profitieren wollen, sagte Peter Kowalsky: "Es ist, als kreisten wir als Biene um unseren Dorfteich und genehmigten uns ab und an ein Schlückchen. Und plötzlich kommen Elefanten, hängen ihren Rüssel rein und fangen an zu saugen."
Bereits im Juli gab es Gerüchte über einen angeblich bevorstehenden Verkauf der Rhönsprudel-Anteile an der Bionade Gruppe. Angeblich sollte ein großes Interesse an den Bionade-Anteilen bestehen. Auch Pepsi und Coca-Cola seien an einem Einstieg bei Bionade interessiert, berichtete die "Lebensmittelzeitung". Das Unternehmen hatte diese Berichte jedoch umgehend dementiert.