Maschinenbaukonzern Cyber-Kriminelle erpressen KraussMaffei

Kunststoffmaschine im Werk von KraussMaffei (Archiv)
Foto: Eberhard Franke/Krauss Maffei/dpaDer Maschinenbaukonzern KraussMaffei ist nach eigenen Angaben von einem schweren Cyberangriff getroffen worden. Nach der Attacke vor gut zwei Wochen habe das Unternehmen mit Hauptsitz in München an einigen Standorten nur mit gedrosselter Leistung produziert, da viele Rechner aufgrund einer Trojaner-Attacke lahmgelegt worden seien, sagte ein Unternehmenssprecher.
Inzwischen sei man auf dem "Weg zum Normalzustand", die Fertigung werde hochgefahren. Wichtige Dateien würden zum Laufen gebracht. Die große Mehrzahl der Standorte sei nicht betroffen gewesen.
Höhe der Forderung unbekannt
Die KraussMaffei-Gruppe mit mehr als 5000 Mitarbeitern zählt nach eigenen Angaben zu den weltweit führenden Herstellern von Maschinen und Anlagen zur Produktion und Verarbeitung von Kunststoff und Gummi. 2016 wurde die Gruppe vom chinesischen Chemiekonzern China National Chemical Corporation (ChemChina) übernommen. Die chinesische Börsenaufsicht erteilte dem Unternehmen unlängst die Genehmigung zu einem geplanten Börsengang.
Die bisher unbekannten Angreifer stellten laut "Frankfurter Allgemeine Zeitung " ("FAZ") eine Lösegeldforderung an den Konzern. Über die Höhe der Forderung sagte der Sprecher nichts. Mehrere Sicherheitsbehörden seien sofort nach der Attacke in der Nacht zum 21. November informiert worden.
Im Video: Cyber-Angriffe in der Industrie - Hacker deckt Sicherheitslücken auf
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) verwies laut "FAZ" auf zwei aktuelle Fälle - ohne Namen der Betroffenen zu nennen. Dabei seien hundert Prozent der Server und Computer des Netzwerks ausgefallen, habe ein BSI-Sprecher bestätigt.
Das Maschinenbauunternehmen KraussMaffei ist nicht zu verwechseln mit dem Rüstungsunternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW).