Krauss-Maffei Chinesische Staatsfirma kauft deutschen Maschinenbauer

Kunststoffproduktion bei Krauss-Maffei: Von chinesischer Staatsfirma übernommen
Foto: Eberhard Franke/Krauss Maffei/dpaDer Hersteller von Spezialmaschinen, Krauss-Maffei, wird für 925 Millionen Euro an die staatliche chinesische National Chemical Corporation (ChemChina) verkauft. Das teilte der kanadische Finanzinvestor Onex als Eigentümer des Münchner Unternehmens mit.
Onex hatte 2011 für den Hersteller von Spritzgießmaschinen zur Kunststoffproduktion 568 Millionen Euro gezahlt. Schon damals hatte ChemChina Interesse gezeigt. Mit 925 Millionen Euro würde der Traditionskonzern gemessen am operativen Gewinn in etwa so hoch bewertet wie börsennotierte Konkurrenten - und es ist die bisher teuerste Übernahme eines chinesischen Unternehmens in Deutschland.
ChemChina, der größte Chemiekonzern Chinas, kündigte in München an, dass die Standorte der Gruppe erhalten bleiben. Zudem sollen Stellen geschaffen werden. Arbeitnehmervertreter und IG Metall begrüßten daher den Eigentümerwechsel. Das Unternehmen beschäftigte zuletzt 4500 Mitarbeiter - davon 2800 in Deutschland. Der Umsatz hatte 2014 circa 1,1 Milliarden Euro betragen und dürfte im vergangenen Jahr um rund zehn Prozent gestiegen sein - der Gewinn lag nach Angaben des bisherigen Eigentümers Onex bei rund 140 Millionen Euro.
Krauss-Maffei hat eine bewegte Geschichte. 1839 als Hersteller von Lokomotiven unter dem Namen "Eisenwerk Hirschau" gegründet, baute das Unternehmen von den Dreißigerjahren des vergangenen Jahrhunderts an auch Panzer.
Die Rüstungssparte ist inzwischen in der Firma Krauss-Maffei Wegmann (KMW) aufgegangen. Von 1989 an gehörte der Maschinenbauer zu Mannesmann, nach deren Aufspaltung zunächst zu Siemens. 2002 stieg der Finanzinvestor KKR ein, der später an den Rivalen Madison verkaufte.