Gerade hatte sich die Citigroup von den Folgen der Finanzkrise erholt - da bremst der schwächelnde Investmentsektor den Aufschwung der Großbank. Trotz eines Gewinns in Milliardenhöhe enttäuschten die Quartalszahlen des Geldhauses.
New York - Ein schleppendes Geschäft im Investmentbereich hat die Erholung der
Ende 2010 gebremst. Zwar verbuchte die drittgrößte US-Bank einen Milliardengewinn und profitierte dabei auch von geringeren Belastungen durch faule Kredite. Vor allem wegen mäßiger Einnahmen aus dem Investmentbanking wurden die Markterwartungen aber trotzdem verfehlt. Citigroup-Aktien reagierten vorbörslich mit Abschlägen von mehr als drei Prozent.
Die Bank wies am Dienstag für das vierte Quartal einen Gewinn von 1,3 Milliarden Dollar aus. Es war das vierte Quartalsplus in Folge. In der Finanzkrise musste die Bank noch mit Milliarden vom Staat gestützt werden. Im Vorjahr hatte ein Minus in Höhe von 7,6 Milliarden Dollar in den Büchern gestanden.
Die Einnahmen bezifferte Citigroup auf 18,4 Milliarden Dollar. Damit fielen sie höher aus als im Vorjahrszeitraum, lagen aber sechs Prozent unter dem Niveau des dritten Quartals. Analysten hatten die Einnahmen auf 20,40 Milliarden Dollar taxiert.
Die Erwartungen an die Branche sind wegen der konjunkturellen Erholung und der allgemein besseren Stimmung hoch. Citigroup ist die zweite große US-Bank, die in der laufenden Berichtssaison Zahlen zum vierten Quartal präsentiert. Am Mittwoch legt Goldman Sachs
Zahlen vor, am Freitag folgt Marktführer Bank of America
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Experten haben jedoch davor gewarnt, die gute Entwicklung bei JPMorgan als Trend für die Branche zu werten. "Letztlich braucht man richtiges Wachstum, um den Gewinn zu steigern. Citi spielt nicht in derselben Liga wie JPMorgan, und die Zahlen zeigen, warum", sagte Matt McCormick von Bahl & Gaynor Investment Counsel.