Folgen der Krise in Venezuela Kuba gehen die Devisen aus

Die Probleme im verbündeten Venezuela sind nun auch in Kuba zu spüren. Dem Land fehlen zunehmend Devisen, um Importe zu bezahlen. Nun soll die heimische Produktion steigen.
Laden in der kubanischen Hauptstadt Havanna

Laden in der kubanischen Hauptstadt Havanna

Foto: Alexandre Meneghini/ REUTERS

Angesichts der schweren Wirtschaftskrise im verbündeten Venezuela steht auch Kuba vor Herausforderungen. Der sozialistischen Karibikinsel fehlen zunehmend Zahlungsmittel, um Lebensmittel, Ersatzteile und Dinge des täglichen Bedarfs zu importieren.

Um die Lücke zu schließen, soll nun die heimische Produktion angekurbelt werden. "Mit dem Ziel, die Importe zu reduzieren, werde ich gemeinsam mit den Unternehmen nach Lösungen suchen, um die heimische Nachfrage zu decken", sagte der kubanische Wirtschaftsminister Alejandro Gil im Parlament.

Zuletzt musste Kuba sogar Zucker und Kaffee importieren

In Kuba besitzt der Staat ein Monopol auf alle Importe. Im laufenden Jahr stehen nach Angaben von Wirtschaftsminister Gil rund fünf Milliarden US-Dollar für die Einfuhr von Lebensmitteln und Treibstoff bereit. Die heimische Produktion, die fehlende Importe jetzt ausgleichen soll, ist jedoch vergleichsweise gering. Zuletzt musste Kuba selbst Zucker und Kaffee einführen - Produkte, für die das Land einst berühmt war.

Die sozialistische Karibikinsel erhält von Venezuela Öl im Austausch für die Dienste entsendeter Ärzte. Dieses Öl verkauft Kuba auf dem Weltmarkt und beschafft sich so Devisen. Wegen der schweren Krise in Venezuela haben sich die Öllieferungen allerdings auf 50.000 Barrel (je 159 Liter) pro Tag halbiert.

ene/dpa

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