Wintersportort Val d'Isère Ex-L'Oréal-Chef gewinnt Klage gegen Pommesbude

Imbissbude bei der Ferienwohnung Owen-Jones': Pommesstand ohne Genehmigung betrieben
Foto: JEAN-PIERRE CLATOT/ AFPAlbertville - Der Brite Lindsay Owen-Jones ist als langjähriger Chef des Kosmetikkonzerns L'Oréal wohlriechende Düfte gewöhnt - der Geruch von Bratenfett hingegen scheint ihm zuwider. Daher verklagte er die Besitzerin einer Frittenbude in der Nähe seiner Ferienwohnung im Wintersportort Val d'Isère.
Am Dienstag bekam der britische Manager nun recht: Ein Gericht im französischen Albertville ordnete an, dass der Pommes-Stand von Valérie Maertens binnen zwei Monaten geschlossen werden müsse. Die Kläger hatten argumentiert, dass die Imbissbude ohne Genehmigung gebaut und später noch erweitert worden sei.
"Wohlhabende Leute stört eine Frittenbude in der Nachbarschaft, aber wir müssen arbeiten, um unseren Lebensunterhalt zu verdienen", hatte Imbissbesitzerin Maertens nach Einreichung der Klage gesagt. "Er beschwert sich über Lärm und Frittengeruch, aber wenn man seine Ruhe haben will, kauft man sich keine Wohnung am Fuß der Piste."
Zudem führte sie an, dass Owen-Jones und seine Mitkläger - ein Notar, ein Rechtsanwalt im Ruhestand sowie ein Investmentfondsmanager - ihre Wohnungen nur wenige Mal pro Jahr nutzten.
Owen-Jones, auch unter seinen Initialen als OJ bekannt, führte den weltgrößten Kosmetikkonzern L'Oréal von 1988 bis 2006 und ist nun Ehrenpräsident.