Niedrigster Bestand seit 25 Jahren In Deutschland werden immer weniger Schweine gehalten

Schweinehaltung: Betriebe werden immer größer
Foto: Sina Schuldt / dpaZunehmend mehr Landwirte geben angesichts geringer Nachfrage und niedriger Preise für das Fleisch die Schweinehaltung auf. Der Bestand an Schweinen in Deutschland sank zum Stichtag 3. November auf den niedrigsten Wert seit 25 Jahren, wie das Statistische Bundesamt mitteilte . Die Zahl der Betriebe ging im Vergleich zum Vorjahr um fast acht Prozent zurück.
Gezählt wurden zum Stichtag 23,6 Millionen Schweine in Deutschlands Ställen. Das sei der niedrigste Stand seit 1996, teilten die Statistiker mit. Im Vorjahresvergleich ging die Zahl um 9,4 Prozent zurück, im Vergleich zum Mai 2021 um 4,4 Prozent. Berücksichtigt werden alle landwirtschaftlichen Betriebe mit mindestens 50 Schweinen oder zehn Zuchtsauen.
Gründe für den Rückgang gibt es mehrere:
Die Deutschen essen immer weniger Schweinefleisch.
Großveranstaltungen mit Bratwurstständen fallen wegen der Coronakrise vielfach aus.
Und der größte Abnehmer China hat seine Einkäufe aus Deutschland wegen der Afrikanischen Schweinepest gestoppt. Letztere wurde im Juli erstmals in einem Hausschweinebestand in Deutschland festgestellt.
Auch weniger Rinder, aber mehr Schafe
Die Zahl der Betriebe lag den Angaben zufolge Anfang November bei 18.800. Im Vergleich zum Mai waren das 4,6 Prozent oder 900 weniger. Im Zehnjahresvergleich ging die Zahl der gehaltenen Schweine um fast 14 Prozent zurück, die der Betriebe mit Schweinen im Stall um fast 40 Prozent.
Dafür setzte sich der Trend zu immer größeren Betrieben fort, die dem wirtschaftlichen Druck oft besser standhalten: Der durchschnittliche Schweinebestand stieg seit 2011 von 886 auf 1254 Schweine je Betrieb.
Der Deutsche Bauernverband hatte erst Anfang Dezember mitgeteilt, die Lage der Schweinehalter sei »mehr als angespannt«. »Die anhaltenden ruinösen Erzeugerpreise für Schlachtschweine und Ferkel sind existenzbedrohend.«
Rückgänge gab es laut Statistischem Bundesamt aber auch bei den gehaltenen Rindern. Zum Stichtag lag der Bestand in Deutschland bei gut elf Millionen, 2,3 Prozent oder 262.198 weniger als ein Jahr zuvor. Ein ähnlicher Trend zeigte sich bei Milchkühen, während der Bestand der Schafe zuletzt etwas wuchs.