Autozulieferer Leoni-Chef Kamper verlässt überraschend Unternehmen

Mitten in der Sanierung muss sich Automobilzulieferer Leoni einen neuen Vorstandsvorsitzenden suchen. Aldo Kamper verlässt den angeschlagenen Kabelspezialisten – um kurzfristig eine neue Aufgabe zu übernehmen.
Spezialkabel

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Foto: A3609 Daniel Karmann/ dpa

Leoni-Vorstandschef Aldo Kamper tritt überraschend von seinem Posten ab. Der 52-jährige Niederländer verlasse das Unternehmen Ende März, »um kurzfristig eine neue Aufgabe übernehmen«, wie der Automobilzulieferer mitteilte. »Der Aufsichtsrat nimmt unverzüglich Gespräche auf, um die Nachfolge zu regeln.«

Leoni beschäftigt rund 100.000 Mitarbeitenden und erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von 5,1 Milliarden Euro. Aufsichtsratschef Klaus Rinnerberger sagte, Kamper, der Leoni seit September 2018 führt, habe das Amt in einer schwierigen Lage übernommen und sich als Krisenmanager bewährt. Er bedauere seinen Weggang sehr.

Kamper hatte bald nach Amtsantritt begonnen, den Hersteller von Kabelbäumen und Drähten für Auto und Industrie mit damals mehr als 90.000 Mitarbeitenden grundlegend umzubauen, weil das Wachstum aus dem Ruder gelaufen war. Bei der Sanierung erlitt Leoni aber einen Rückschlag, als der Käufer für das Kabelgeschäft, die thailändische Stark Corp, Ende des vergangenen Jahres überraschend absprang. Der Verkaufserlös war ein wichtiger Baustein für das Sanierungskonzept. Nun kümmert sich wieder Krisenmanager Hans-Joachim Ziems als Vorstandsmitglied darum, die Finanzierung des Konzerns zu sichern.

»Ich hätte die Restrukturierung dieses zukunftsträchtigen Unternehmens gern als CEO abgeschlossen«, erklärte Kamper. »Die sich mir bietende Herausforderung ist allerdings die konsequente Fortsetzung meiner beruflichen Laufbahn. Da konnte ich nicht Nein sagen.« Wohin er geht, teilte er nicht mit.

sak/dpa/Reuters

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