Libor-Skandal bei Deutscher Bank Bericht der Finanzaufsicht belastet Jain und Ackermann

Die Deutsche Bank muss in der Affäre um Zinsmanipulationen harsche Kritik von der Finanzaufsicht BaFin einstecken. Das berichtet der SPIEGEL. Besonders im Fokus stehen der scheidende Co-Chef Jain und Vorgänger Ackermann.
Deutsche-Bank-Manager Jain (l.) und Vorgänger Ackermann: Rüffel von der BaFin

Deutsche-Bank-Manager Jain (l.) und Vorgänger Ackermann: Rüffel von der BaFin

Foto: ALEX DOMANSKI/ REUTERS

Die deutsche Finanzaufsicht BaFin belastet in ihrem Abschlussbericht zur Libor-Affäre nach Informationen des SPIEGEL mehrere aktuelle und frühere Top-Manager der Deutschen Bank schwer.

Zwar komme die BaFin zu dem Schluss, dass kein Vorstandsmitglied direkt in die Zinsmanipulation verwickelt gewesen sei, heißt es nach Aussagen von Kennern des Berichts. Zugleich beschreibe die Aufsichtsbehörde aber schwere Versäumnisse bei der Kontrolle von Geschäftsprozessen, in der Organisation und bei der Aufarbeitung der Affäre. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)

Besonders schlecht kommt in dem Bericht offenbar der scheidende Co-Chef Anshu Jain weg, aber auch Ex-Chef Josef Ackermann, der frühere Personalvorstand Hermann-Josef Lamberti sowie sein Nachfolger Stephan Leithner werden belastet. Die Deutsche Bank hatte vergangenen Sonntag den Rücktritt von Jain und Co-Chef Jürgen Fitschen angekündigt. Als Gründe für die Trennung gelten der zunehmende Druck durch Aktionäre und Aufsichtsbehörden.

Einen expliziten Hinweis, dass sie eine Absetzung Jains für angebracht hält, hat die BaFin in ihrem Libor-Bericht zwar nicht gegeben. Doch in Banken- und Aufsichtsratskreisen heißt es, die Finanzaufsicht sei mit der Geschäftsführung der Deutschen Bank   zunehmend unglücklich gewesen. Ein Bankensprecher erklärte dazu, Spekulationen, die BaFin habe auf eine Ablösung Jains gedrängt, seien falsch.

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