Gaskonzern Linde bekommt neuen Chef – Reitzle dankt ab

Wolfgang Reitzle gibt seinen Posten als Aufsichtsratschef beim weltgrößten Industriegasekonzern Linde auf. Für das Gremium nominierte er unter anderem Ex-Siemens-Chef Joe Kaeser.
Linde-Manager Reitzle: Rückzug mit 72

Linde-Manager Reitzle: Rückzug mit 72

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Matthias Balk / picture alliance/dpa

Der Gaskonzern Linde ordnet seine Führungsspitze neu: Der gebürtige Inder Sanjiv Lamba wird zum 1. März 2022 den Vorstandsvorsitz von Steve Angel übernehmen, wie das Unternehmen bekannt gab. Angel wird dann als Nachfolger von Wolfgang Reitzle Chefkontrolleur im Aufsichtsrat. Über den Wechsel war bereits seit Längerem spekuliert worden.

Lamba ist seit Oktober 2020 für das operative Geschäft bei Linde verantwortlich und galt als Angels natürlicher Nachfolger. Gleichzeitig nominierte Linde zwei weitere Manager für den Aufsichtsrat, den Ex-Siemens-Chef Joe Kaeser und den brasilianischen Agrarexperten Alberto Weisser, der auch im Aufsichtsrat von Bayer sitzt.

Wolfgang Reitzle, bisheriger Aufsichtsratschef und Architekt der Fusion von Linde mit dem US-amerikanischen Unternehmen Praxair im Jahr 2018, will sich im Zuge des Stühlerückens aus dem Unternehmen zurückziehen. Der 72-Jährige gibt damit nach rund 20 Jahren im Unternehmen seinen letzten Posten bei dem Industriegaskonzern auf – mit seinem 73. Geburtstag erreicht er die Altersgrenze bei Linde.

Zur Rente in die Schweiz

Reitzle hatte das einstige Traditionsunternehmen Linde mit seinen Führungskräften internationalisiert, offizieller Firmensitz ist heute Dublin. Das Board und die Hauptversammlung des Konzerns tagen in London. Mit einem Börsenwert von 139 Milliarden Euro gehört Linde zu den gewichtigsten Werten im Leitindex Dax, die Aktien werden aber zum größten Teil an der New Yorker Börse gehandelt.

Nach seinem Rückzug könnte Reitzle seine freie Zeit künftig im Ausland verbringen. Vor Kurzem hat der Unternehmer laut manager magazin seinen Hauptwohnsitz von München in die Schweiz verlegt. In der Vergangenheit hatte er als Verwaltungsratschef des schweizerisch-französischen Zementkonzerns LafargeHolcim gearbeitet. Bei Continental, wo ebenfalls den Aufsichtsrat führt, könnte Reitzle sich 2024 zurückziehen.

rai/dpa/Reuters

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