LinkedIn-Börsengang Karrierekontakte sollen drei Milliarden Dollar wert sein

LinkedIn profitiert vom Hype um Internetfirmen: Das Berufsnetzwerk wird beim anstehenden Börsengang mit drei Milliarden Dollar bewertet. Bei den Aktionären will das Unternehmen einige Hundert Millionen einsammeln.
LinkedIn-Schriftzug: Besondere Aufmerksamkeit

LinkedIn-Schriftzug: Besondere Aufmerksamkeit

Foto: JUSTIN SULLIVAN/ AFP

Bangalore - Für die Internetszene ist der LinkedIn-Börsengang einer der wichtigsten des Jahres - denn endlich soll sich zeigen, wie viel soziale Netzwerke wirklich wert sind. Die ersten Daten zumindest sind vielversprechend: Demnach wird LinkedIn bei seinem Gang aufs Parkett mit insgesamt bis zu mehr als drei Milliarden Dollar bewertet.

An die Börse gebracht werden sollen Anteilsscheine im Wert von maximal 274 Millionen Dollar, teilte das US-Unternehmen am Montag mit. Insgesamt werden 7,84 Millionen Aktien in einer Preisspanne von je 32 bis 35 Dollar angeboten. 4,8 Millionen Anteilsscheine verkauft die Firma selbst und hofft dadurch auf Nettozuflüsse von 146,6 Millionen Dollar. Sie legt dabei einen Ausgabepreis von 33,50 Dollar zugrunde.

Weitere gut drei Millionen Titel werden von Altaktionären verkauft. Dazu gehören Mitgründer und Verwaltungsratschef Reid Hoffman sowie die Großbank Goldman Sachs, McGraw-Hill Companies und Bain Capital Venture Integral Investors. Die durch den Börsengang erzielten Einnahmen will LinkedIn als Umlaufkapital und für mögliche Erwerbungen nutzen.

Umsatz bei 243 Millionen Dollar

Dem Börsengang gilt besondere Aufmerksamkeit, weil LinkedIn eines der ersten sozialen Netzwerke ist, die aufs Parkett streben. Dazu gehört auch Platzhirsch Facebook mit einem geplanten Börsengang im kommenden Jahr - der aber wesentlich größer ausfallen dürfte.

Über LinkedIn sind weltweit mittlerweile mehr als 100 Millionen Menschen miteinander verbunden. Anders als bei Facebook oder MySpace geht es dabei um berufliche und nicht private Kontakte. Das Unternehmen machte 2010 einen Nettoumsatz von 243 Millionen Dollar und verdiente 15,4 Millionen.

Größter LinkedIn-Konkurrent ist Xing aus Hamburg mit mehr als zehn Millionen Mitgliedern, rund 4,5 Millionen davon im deutschsprachigen Raum. Xing war schon im Dezember 2006 an die Börse gegangen und ist aktuell etwa 243 Millionen Euro wert.

yes/Reuters/dpa
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