Die IKB bekommt schon wieder einen neuen Besitzer: Der Finanzinvestor Lone Star hat angekündigt, die deutsche Mittelstandsbank verkaufen zu wollen. Er hatte das Institut erst vor gut zwei Jahren zum Schnäppchenpreis erworben - das Geldhaus hatte sich am US-Kreditmarkt verspekuliert.
Düsseldorf - Die Liaison hielt nur etwas mehr als zwei Jahre - jetzt will
die
schon wieder verkaufen. "Wir haben einen Prozess in Gang gesetzt", sagte Bruno Scherrer, Europachef des US-Finanzinvestors, dem "Handelsblatt". Gemeinsam mit der US-Investmentbank Perella Weinberg werde nach möglichen IKB-Käufern gesucht. Ein Eigentümerwechsel bis zum Frühjahr 2011 sei denkbar.
"Die Bank ist gesäubert und jetzt attraktiv für einen neuen, strategischen Partner", sagte Scherrer. Der Zeitpunkt für einen Verkauf sei gerade richtig. Jeder, der von der rasanten Erholung der deutschen Wirtschaft und des Mittelstands profitieren wolle, habe hier eine "großartige Möglichkeit", betonte der Manager.
Die IKB war die erste deutsche Bank, die in den Sog der US-Immobilienkrise geraten war. Nur mit einem rund zehn Milliarden Euro schweren Darlehen ihrer damaligen Hauptaktionärin, der staatlichen Förderbank KfW, sowie des Bundes und privater Banken wurde ein Kollaps verhindert. Ein Jahr später, im August 2008,
übernahm Lone Star die ehemals solide Mittelstandsbank
- für nur rund 100 Millionen Euro.
Laut "Handelsblatt" schreibt die Düsseldorfer IKB immer noch hohe Verluste. Allein im Auftaktquartal des laufenden Geschäftsjahres sei ein Minus von 135 Millionen Euro angefallen. Ohne staatliche Garantien wäre die Bank dem Blatt zufolge "derzeit nicht lebensfähig".