Bagger kappt Kabel Bauarbeiten offenbar Ursache von IT-Ausfall bei der Lufthansa

Die IT-Systeme der Lufthansa sind weitgehend ausgefallen, Tausende Passagiere sind betroffen. Die Flugsicherung sperrte Frankfurt zwischenzeitlich für alle Landungen. Auslöser der Störung waren offenbar Bahnarbeiten.
Lufthansa-Schalter in Frankfurt

Lufthansa-Schalter in Frankfurt

Foto: Kai Pfaffenbach / REUTERS

Tausende Passagiere mussten am Mittwoch wegen einer globalen IT-Panne bei der Lufthansa Verspätungen und Flugausfälle hinnehmen. Seit dem Morgen waren die Computersysteme unter anderem für das Boarding nicht mehr betriebsbereit. Man arbeite intensiv an einer Lösung, erklärte eine Sprecherin in Frankfurt. In der Lufthansa-Zentrale am Flughafen kam ein Krisenstab zusammen.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Auslöser war nach Konzernangaben ein Schaden an Glasfaserkabeln. In der Folge ist eine noch unbekannte Zahl von Flügen verspätet oder ausgefallen. Die Lufthansa strich alle Abflüge ab Frankfurt. Auch andere deutsche Flughäfen waren von den Störungen betroffen.

In München stauten sich Passagiere und Flugzeuge. Fluggäste wurden auch nicht per Strichliste in die bereitstehenden Maschinen gelassen, weil nach Angaben des Personals wichtige Informationen zum Abflug fehlten. Sämtliche innerdeutschen Lufthansa-Flüge wurden zunächst abgesagt und die Passagiere gebeten, auf die Bahn umzusteigen.

Es gebe Probleme mit verschiedenen IT-Systemen zur Abfertigung von Flügen; das Ausmaß sei unklar, hieß es am Mittwochvormittag aus Lufthansa-Kreisen. »Weltweit ist jeder Flug betroffen«, sagte ein Unternehmenssprecher dem SPIEGEL. Das bedeute aber nicht, dass nun gar kein Flug mehr abheben könne. So könnten Flüge, bei denen der Check-in bereits abgeschlossen ist, unter Umständen womöglich doch starten.

Flugsicherung sperrt Frankfurter Flughafen für Landungen

Eine Gefährdung von Passagieren schloss der Sprecher aus. »Es gibt kein sicherheitsrelevantes Problem, kein operatives Problem.« Es gehe ausschließlich um die Abfertigung. Hierzu gehören etwa der Check-in der Fluggäste, die Gepäckaufgabe, die Beladung der Maschine oder der Prozess des Einsteigens.

Empfohlener externer Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt und von der Redaktion empfohlen wird. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Externer Inhalt

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Gestern hatten Hacker die skandinavische SAS-Airline angegriffen, die mit Lufthansa in der Star Alliance ist, und Probleme im Flugbetrieb verursacht. Bei Lufthansa deutet bislang aber wenig auf einen großflächigen Cyberangriff als Ursache dieser Störung hin.

Auslöser der Lufthansa-Turbulenzen ist offenbar ein Schaden an Kabelleitungen, der nach Konzernangaben durch Bauarbeiten an einer Bahnstrecke in Frankfurt ausgelöst worden war. Dabei sollen bereits am Dienstag mehrere Glasfaserkabel der Deutschen Telekom von einem Bagger durchtrennt worden sein. Nach einem Bericht des Portals hessenschau.de des Hessischen Rundfunks erfasste die Telekom-Störung den Großraum Frankfurt mit Schwerpunkten im Norden. Der Flughafen liegt im Westen der Main-Metropole.

Wegen der Probleme hat die Deutsche Flugsicherung zeitweise gar keine Flugzeuge mehr zum Flughafen Frankfurt geleitet. Damit sollte verhindert werden, dass das Drehkreuz vollläuft, wie ein Sprecher der Flugsicherung bestätigte. Die Maschinen werden auf andere Flughäfen wie Nürnberg, Köln oder Düsseldorf umgeleitet.

Zwischenzeitlich konnten trotz dieser sogenannten Nullsteuerung auch in Frankfurt einzelne Maschinen landen, wenn durch einen Start einer Maschine bei einer anderen Fluggesellschaft ein Platz frei wurde. Mittlerweile kann die Flugsicherung nach eigenen Angaben wieder zehn Maschinen pro Stunde landen lassen. Bis in wenigen Stunden solle die Lage sich normalisieren.

beb/apr/dpa

Mehr lesen über

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Playlist
Speichern Sie Audioinhalte in Ihrer Playlist, um sie später zu hören oder offline abzuspielen. Zusätzlich können Sie Ihre Playlist über alle Geräte mit der SPIEGEL-App synchronisieren, auf denen Sie mit Ihrem Konto angemeldet sind.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten