Streit um Konzernumbau Lufthansa-Piloten drohen mit Streiks bis Weihnachten

Lufthansa-Maschinen in Frankfurt: Großzügiges Angebot abgelehnt?
Foto: Christoph Schmidt/ dpaIm Tarifkonflikt mit der Lufthansa droht die Pilotengewerkschaft Cockpit (VC) auch für die kommenden Monate mit Ausständen. "Grundsätzlich ist bis auf Weiteres in jeder Woche mit Streiks zu rechnen", sagte VC-Sprecher Markus Wahl SPIEGEL ONLINE. Nur Arbeitsniederlegungen an den Weihnachstagen schließe man derzeit aus.
Nachdem in der vergangenen Woche erneut Tarifgespräche zwischen VC und Lufthansa gescheitert waren, hatte die Gewerkschaft für Dienstag einen neuen Streik angekündigt. Dieser ist zunächst auf 16 Stunden befristet, soll aber offenbar nur der Auftakt zu einem umfassenderen Arbeitskampf sein. Auf Informationsveranstaltungen von VC wurden nach Informationen von SPIEGEL ONLINE mehrtägige Streiks in jeder Woche in Aussicht gestellt.
Offiziell richtet sich der Streik nur gegen geplante Änderungen bei der Übergangsversorgung. Die Piloten wehren sich jedoch auch gegen einen umfassenden Konzernumbau, den Lufthansa-Chef Carsten Spohr vorantreibt. Bei der neuen Konzerntochter Eurowings mit Sitz in Österreich werden Piloten zu Gehältern angestellt, die rund 40 Prozent unter dem bisher bei Lufthansa üblichen Niveau liegen.
Die Gewerkschaft hatte der Lufthansa nach eigenen Angaben zuletzt Zugeständnisse im Gegegenwert von rund 500 Millionen Euro gemacht. Spohr habe es jedoch abgelehnt, für die Dauer der Verhandlungen die Verlagerung von Flugzeugen ins Ausland zu unterbrechen. Lufthansa beteuerte hingegen, man habe "weitgehende, weitreichende" Angebote unterbreitet. Als Reaktion auf die Streikankündigung strich das Unternehmen für Dienstag jede zweite Langstreckenverbindung.