Lufthansa-Sparplan Eurowings soll Kosten um 15 Prozent senken

Eurowings Airbus A319 startet am Flughafen von Palma de Mallorca
Foto: REUTERS/Paul Hanna/FileDas Billigfliegergeschäft der Lufthansa ist mit der Übernahme eines Teils von Air Berlin durch Eurowings 2018 stark angewachsen. Nun soll Eurowings im Jahr 2021 im operativen Geschäft die Gewinnschwelle erreichen - und dafür einen harten Sparkurs verfolgen, kündigte die Lufthansa beim Kapitalmarkttag in Frankfurt am Main an.
Vor gut einer Woche hatte der Lufthansa-Vorstand wegen der Billigflieger-Konkurrenz sein Gewinnziel für das laufende Jahr kappen müssen. Demnach dürfte der operative Gewinn (bereinigtes Ebit) 2019 statt 2,4 bis 3,0 Milliarden nur noch 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro erreichen. Erschwerend könnte hinzu kommen, dass die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo zur Ferienzeit im Sommer umfassende Streiks angekündigt hat.
Brussels Airlines zu Lufthansa statt Eurowings
Der Lufthansa-Sparplan sieht unter anderem vor, dass Eurowings künftig nur noch die Kurzstrecken in Europa abwickeln soll. Das Langstreckengeschäft werde künftig von Lufthansa gesteuert. Zudem soll die belgische Tochter Brussels Airlines jetzt doch nicht in Eurowings integriert werden, sondern stärker an die klassischen Netzwerk-Airlines des Konzerns - Lufthansa, Swiss und Austrian Airlines - angebunden werden. Mit dieser Strategie sollen die operativen Kosten bis 2022 um 15 Prozent zurückgehen.
Eurowings macht seit Langem Verlust, weil sich die Gesellschaft mit den Konkurrenten Ryanair, Easyjet und Wizz einen harten Preiskampf liefert. Ursprünglich hatte der Billigflieger schon 2019 Gewinn machen sollen.
Auch bei den klassischen Fluglinien will der Vorstand weiter Kosten sparen. Die operativen Kosten sollen jährlich um ein bis zwei Prozent sinken. Änderungen im Ticketverkauf sollen die Stückerlöse bis 2022 um drei Prozent steigern.
Die Ankündigung des Sparplans stützte den Aktienkurs der Lufthansa nur wenig, schließlich können die Anleger weiterhin nicht mit Gewinnen aus dem Eurowings-Geschäft rechnen. Die Papiere der Fluglinie verloren am Morgen zeitweise 1,2 Prozent - und sanken auf einen weiteren Tiefststand seit Frühjahr 2017.
Da half es auch nur wenig, dass sich Lufthansa mit der Umstellung der Berechnungsgrundlage der Dividende mehr Flexibilität sichern will - um kontinuierliche Dividendenzahlungen zu ermöglichen. Künftig sollen 20 bis 40 Prozent des um Einmaleffekte bereinigten Konzerngewinns ausgeschüttet werden, anstelle wie bisher 10 bis 25 Prozent des Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit).