Zulassung von Flibanserin Lustpillen-Hersteller ist offenbar Übernahmekandidat

Die Pharmabranche wittert offenbar das große Geschäft mit der sexuellen Lust von Frauen. Kaum haben US-Behörden eine entsprechende Pille zugelassen, wird deren Hersteller zum Übernahmekandidaten.
Logo von Sprout Pharmaceuticals mit Lustpille: Übernahmekandidat

Logo von Sprout Pharmaceuticals mit Lustpille: Übernahmekandidat

Foto: AP/dpa

Nach einem jahrelangen Zulassungsverfahren darf der Hersteller Sprout Pharmaceuticals sein Medikament Addyi auf den Markt bringen. Das Präparat soll die sexuelle Lust von Frauen steigern. Zwar ist die Pille umstritten, doch der kanadische Pharmakonzern Valeant erwartet offenbar gute Geschäfte. Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" ("WSJ") bietet Valeant für Sprout Pharmaceuticals eine Milliarde Dollar.

Dem Zeitungsbericht zufolge will Valeant 500 Millionen Dollar sofort zahlen und die zweite Tranche im kommenden Jahr. Alle 25 Sprout-Mitarbeiter sollen übernommen werden. Das "WSJ" beruft sich dabei auf Insider. Eine Valeant-Sprecherin sagte, das Unternehmen äußere sich nicht zu Marktgerüchten. Vertreter von Sprout waren zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Zusammenschlüsse kommen in der Pharmabranche häufig vor. Weil die Entwicklungskosten für neue Medikamente sehr hoch sind, suchen Firmen nach Möglichkeiten, Kompetenzen zu bündeln. Der in Montreal ansässige Hersteller Valeant ist Kanadas größtes Pharmaunternehmen. 2014 machte es einen Umsatz von mehr als acht Milliarden Dollar.

Die Zulassung der US-Arzneimittelbehörde FDA für die Lustpille von Sprout Pharmaceuticals hatte für großes Aufsehen gesorgt. Die FDA hatte zweimal eine Zulassung verweigert, weil der Nutzen dieses Medikaments die Risiken nicht aufwiege. Zuletzt hatte Sprout Pharmaceuticals aber mit seinem Antrag Erfolg. Ob und wann das Präparat nach Deutschland kommt, ist noch ungewiss.

Lesen Sie hier, was das neue Mittel bringt - und welche Nebenwirkungen es gibt.

mmq/Reuters/dpa-AFX
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