Corona-Epidemie in Frankreich LVMH produziert Desinfektionsmittel statt Champagner

Der reichste Mann Frankreichs will dem Land Desinfektionsmittel spendieren. Bernard Arnault lässt die Kosmetiksparte seines LVMH-Konzerns ab Montag umstellen von Parfüm auf Handdesinfektionsmittel.
LVMH-Eigner und reichster Mann Frankreichs: Bernard Arnault

LVMH-Eigner und reichster Mann Frankreichs: Bernard Arnault

Foto: Christian Hartmann/ REUTERS

Der Luxuskonzern LVMH hat angekündigt, ab Montag seine Kosmetikproduktion umzustellen auf Handdesinfektionsmittel. Diese sollen dann gratis französischen Gesundheitseinrichtungen überlassen werden, meldet die Nachrichtenagentur Reuters.

"Anbetracht einer drohenden Knappheit an Desinfektionsmitteln in Frankreich, hat Bernard Arnault die Kosmetik- und Parfümsparte von LVMH angewiesen, die Fabriken für die Herstellung großer Mengen hydroalkoholischen Gels vorzubereiten", heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.

Ab Montag würden sämtliche Produktionslinien von Marken wie Parfums Christian Dior, Guerlain und Parfums Givenchy Handdesinfektionsmittel abfüllen. Mit der Ware sollen vorrangig Krankenhäuser beliefert werden, heißt es weiter.

Arnault leitet den Konzern LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy), dessen Hauptanteilseigner er auch ist. Zum Weltmarktführer der Luxusgüterindustrie gehören unter anderem die Modemarken Givenchy und Fendi, der Champagnerhersteller Veuve Cliquot, die Cognac-Brennerei Hennessy sowie Uhren- und Schmucklabels. Mit einem Vermögen von geschätzten 84,5 Milliarden US-Dollar ist er der reichste Mann Frankreichs und Nummer vier im "Forbes"-Milliardärsranking.

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist auch in Frankreich die Nachfrage nach Desinfektionsmitteln und Atemschutzmasken stark gestiegen. Vielerorts waren die Produkte zuletzt ausverkauft. In Paris wiesen die meisten Apotheken Verbraucher mit Schildern darauf hin, dass ihre Vorräte ausverkauft sind.

löw/Reuters
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