Vertreter von Rechtsaußen-Positionen Goldhändler Degussa trennt sich von umstrittenem Geschäftsführer Krall

Degussa trennt sich von Markus Krall. Der bisherige Geschäftsführer des Goldhändlers ist als Vertreter extrem rechter Thesen bekannt – und sieht seinen Fortgang offenbar als »Prüfung unseres Glaubens an Gott«.
Gehören auch zum Angebot: Silberbarren von Degussa (Archivbild)

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Horst Ossinger / dpa

Der Goldhändler Degussa und sein bisheriger Geschäftsführer Markus Krall gehen getrennte Wege. Krall scheide, »mit dem heutigen Tag aus dem Unternehmen aus« und werde »sich neuen beruflichen Herausforderungen widmen«, heißt es in einer Pressemitteilung vom Montag. Der Verwaltungsrat danke ihm »für die erfolgreiche Arbeit der letzten Jahre«. Kralls Aufgaben würden vorübergehend von den verbleibenden Geschäftsführern übernommen.

Krall ist bekannt für Crash-Prophezeiungen und extrem rechte Positionen. Er warb öffentlich für die AfD, zweifelte den menschengemachten Klimawandel an und kritisierte die Europäische Zentralbank wegen ihrer Niedrigzinspolitik als »Maschinenraum des Völkerselbstmordes«.

Engagiert wurde Krall noch unter dem 2021 verstorbenen Degussa-Eigner August von Finck junior, der über seine Firmen mithilfe von Spenden den Aufstieg der AfD beförderte. Sein Sohn August François von Finck konnte mit dem Gedankengut des Vaters laut einem Bericht des »Handelsblatts« wenig anfangen. Deshalb komme die Ablösung Kralls für viele Branchenvertreter nicht überraschend.

Krall selbst meldete sich am Dienstag mit einem biblisch angehauchten Zitat auf Twitter zu Wort, das sich als Anspielung auf seine Freistellung lesen lässt: »Die Situation scheinbarer Aussichtslosigkeit ist notwendig, um die Spreu vom Weizen zu trennen«, schrieb Krall auf dem Kurznachrichtendienst. »Sie ist eine Prüfung unseres Glaubens an Gott, die Wahrheit und das Recht. Eine geringere Prüfung schont die Leichtgläubigen.«

dab

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