Trotz Krise Milliardengewinne bei Mercedes-Benz und Deutsche Bank

Konzerne im Milliardenfieber: Der Autobauer Mercedes hat dank »einer guten Preisdurchsetzung« seinen Gewinn verdoppelt. Die Deutsche Bank hat ihre Überschüsse sogar versechsfacht.
Logo der Deutschen Bank an einer Dependence in London

Logo der Deutschen Bank an einer Dependence in London

Foto: SIMON DAWSON / REUTERS

Chipkrise? Welche Chipkrise! Der Autobauer Mercedes-Benz hat im dritten Quartal den Umsatz deutlich gesteigert und den Konzerngewinn auf vier Milliarden Euro verdoppelt. Das Unternehmen kann trotz der unsicheren Konjunkturlage weiter auf hohe Verkaufspreise setzen. Im dritten Quartal erhöhte sich der Konzernumsatz dank eines gestiegenen Absatzes, des gestiegenen Anteils teurerer Autos und dank einer »guten Preisdurchsetzung« um 19 Prozent auf 37,7 Milliarden Euro. Dabei sind Effekte aus der Abspaltung von Daimler Truck im Vorjahr ausgenommen.

Vor einem Jahr hatten fehlenden Elektronikchips die Produktion und die Verkäufe des Autobauers deutlich eingeschränkt. Der Konzerngewinn aus fortgeführten Geschäften stieg um 104 Prozent. Mercedes erwartet nun in der Pkw-Sparte eine um Sondereffekte bereinigte Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern zwischen 13 und 15 Prozent statt bisher 12 bis 14 Prozent. Auch bei den Vans und im Gesamtkonzern sollen die Ergebnisse besser ausfallen als bisher gedacht.

»Deutsche Bank voll auf Kurs«

Ähnlich gut lief es bei der Deutschen Bank: Das Geldinstitut hat trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes im dritten Quartal einen überraschend hohen Milliardengewinn erzielt. Vor Steuern verdiente das Institut rund 1,6 Milliarden Euro – fast dreimal so viel wie ein Jahr zuvor und so viel wie seit 2006 nicht mehr, wie Deutschlands größte private Bank mitteilte. Unter dem Strich entfiel auf die Aktionäre ein Gewinn von gut 1,1 Milliarden Euro, fast sechsmal so viel wie im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten im Schnitt deutlich weniger erwartet. Vor allem gestiegene Zinsen gaben dem Institut Auftrieb.

»Die Deutsche Bank liegt voll auf Kurs, ihre Ziele für das Jahr 2022 zu erreichen«, sagte Vorstandschef Christian Sewing. Damit rechnet der Manager weiterhin mit einer Rendite von acht Prozent auf das materielle Eigenkapital, was Analysten bisher für unrealistisch hielten. In den ersten neun Monaten lag diese Kennziffer bei 8,1 Prozent. Ein Jahr zuvor hatte sie lediglich 4,8 Prozent erreicht. Am Finanzmarkt kamen die Nachrichten am Morgen gut an. Im vorbörslichen Handel auf der Plattform Tradegate legte die Deutsche-Bank-Aktie im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs vom Vorabend um rund drei Prozent zu.

beb/dpa
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