Merck & Co. Weiterer Pharmakonzern knickt im Preiskampf mit Trump ein

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Foto:BRENDAN MCDERMID/ REUTERS
Die USA sind der mit Abstand wichtigste Markt für die Pharmaindustrie, sie erzielt dort 40 Prozent ihrer Umsätze. Die Firmen verdienen dort gut, weil ihnen bei den Medikamentenpreisen bislang kaum Grenzen gesetzt waren - US-Präsident Donald Trump geht dagegen nun vor.
Nachdem Trump die Preispolitik von Pharmakonzernen scharf angegriffen hatte, will mit Merck & Co. nun ein weiteres US-Unternehmen seine Preise senken. So soll der Preis für das Hepatitis-Medikament Zepatier um 60 Prozent fallen. Bei anderen Produkten will Merck & Co. zehn Prozent weniger verlangen.
Lediglich Inflationsausgleich
Man werde den durchschnittlichen Nettopreis der Medikamente nicht über den Anstieg der jährlichen Inflation erhöhen, teilte der amerikanische Konzern mit. Im vergangenen Jahr seien die Nettopreise des US-Produktportfolios sogar um 1,9 Prozent gefallen.
Zuvor hatten bereits Pfizer und das schweizerische Unternehmen Novartis angekündigt, auf Preiserhöhungen zu verzichten. Trump hatte zuvor Pfizer bei Twitter scharf angegriffen - der US-Konzern solle sich schämen, ohne Grund Arzneimittelpreise anzuheben.
Noch bevor das Unternehmen sein Statement abgeben konnte, schrieb der US-Präsident: "Pfizer nimmt seine Preiserhöhungen zurück, sodass amerikanische Patienten nicht mehr zahlen." Er hoffe, dass andere Firmen das Gleiche täten - und bedankte sich bei Novartis für die Zusage, die Preise nicht zu erhöhen. Pfizer-Vorstandschef Ian Read sprach später von einer "ausführlichen Diskussion" mit Trump, die ihn zu diesem Schritt bewegt hätte.
Das US-Gesundheitssystem leidet unter steigenden Versicherungskosten und gilt als eines der teuersten und ineffizientesten weltweit. Trump schrieb: "Wir setzen viel daran, die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente zu senken."