Haniel-Ausstieg Ceconomy plant ebenfalls Verkauf seines Metro-Anteils

Konzernzentrale der Metro AG
Foto: Rolf Vennenbernd/ dpaDer Elektronikhändler Ceconomy bereitet den Verkauf des Großteils seiner Beteiligung am Handelsunternehmen Metro vor. Dabei folgt das Unternehmen dem Beispiel seines Großaktionärs Haniel, der seine Metro-Anteile ebenfalls abgeben will. Damit könnte der tschechische Milliardär Daniel Kretinsky zum größten Einzelaktionär der Metro aufsteigen. An der Börse sorgte dies am Montag für kräftige Kursgewinne.
Bislang war die Metro-Beteiligung sowohl für Ceconomy als auch für den Duisburger Familienkonzern Haniel enttäuschend. Die Metro-Aktie hat zwar seit ihrem Jahrestief bei 10,02 Euro Mitte Juli wieder um knapp 40 Prozent zugelegt, seit Jahresbeginn aber mehr als 15 Prozent an Wert verloren.
Am Montag verteuerte sich der Metro-Anteilsschein im frühen Handel um 16,7 Prozent. Die Ceconomy-Aktie gewann 5,5 Prozent.
Gespräche mit Kretinskys Investmentfirma EP
Der Elektronikhändler Ceconomy führt nun Gespräche mit der zu Kretinsky gehörenden tschechischen Investmentfirma EP Global Commerce über seinen Metro-Anteil, teilte das Unternehmen mit. Eine Entscheidung sei bislang nicht getroffen, ob und zu welchen Bedingungen ein Anteilskaufvertrag abgeschlossen werde. Allerdings kann Ceconomy nach eigenen Angaben etwa ein Zehntel seines Aktienpakets aufgrund steuerlicher Sperrfristen aktuell nicht veräußern.
Ceconomy ist ebenso wie der Groß- und Einzelhandelskonzern Metro aus der Aufspaltung der früheren Metro Group hervorgegangen. Ceconomy, die Dachgesellschaft der Elektronikfachmärkte Mediamarkt und Saturn, bekam so ein Aktienpaket von etwa zehn Prozent an der Metro AG mit auf den Weg.
Erst kürzlich hatte der Familienkonzern Haniel bekannt gegeben, in einem ersten Schritt 7,3 Prozent der Metro-Stammaktien an zu verkaufen. Die Investmentgesellschaft EP hatte sich eine Option auf den Kauf der restlichen 15,2 Prozent der Papiere gesichert.
Haniel-Chef Stephan Gemkow begründete den vereinbarten Aktienverkauf damit, dass sein Unternehmen aufgrund des "allgemein volatileren Umfelds" seine Diversifikation vorantreibe. Damit wolle er "insgesamt eine bessere Risikoposition" des Portfolios erreichen, sagte Gemkow dem "Handelsblatt".