Milliardärsranking für Deutschland Superreiche werden wieder reicher

Sie besitzen einen erheblichen Teil des deutschen Privatvermögens - und mehren es inzwischen wieder: Ein manager-magazin-Ranking zeigt, wer Deutschlands Superreiche sind und über wie viel Geld sie geschätzt verfügen. 103 Milliardäre gibt es demnach in der Republik, mehr als im Vorjahr.
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Top Ten: Deutschlands reichste Reiche

Foto: manager magazin

Hamburg - Die Liste der Superreichen wird trotz Wirtschaftsflaute immer länger. Die Anzahl der Einzelpersonen oder Familien in Deutschland mit einem Vermögen von mindestens einer Milliarde Euro ist 2010 auf 103 gestiegen. Im Vorjahr erfüllten nur 99 Personen dieses Kriterium. Dies geht aus der manager-magazin-Rangliste "Die 500 reichsten Deutschen" hervor.

Der Wert der 100 größten deutschen Vermögen erhöhte sich dennoch von 285,6 Milliarden Euro binnen eines Jahres auf 287,35 Milliarden Euro. Das addierte Vermögen der Top 300 stieg von etwa 393 auf 401 Milliarden Euro, jenes der Top 500 von gut 446 auf 455 Milliarden.

Angeführt wird das Ranking der Superreichen vom Aldi-Clan. Auch 2010 sind auf den Plätzen eins und zwei Karl Albrecht, 90, sowie Berthold und Theo Albrecht jr., die Erben seines Bruders Theo, der im Sommer im Alter von 88 Jahren verstorben ist. Die beiden Aldi-Familien verfügen über ein geschätztes Vermögen von 17,1 beziehungsweise 16 Milliarden Euro (siehe Fotostrecke oben).

Obwohl sie die Liste mit anführen, gehören Berthold und Theo Albrecht jr. zu den größten Verlierern unter den Superreichen. Ihr geschätztes Vermögen ist im Vergleich zum Vorjahr um 750 Millionen Euro gesunken. Mit hohen Verlusten schnitten auch die Familien Porsche (Schätzung: minus 500 Millionen Euro) und Schlecker (Schätzung: minus 450 Millionen Euro) ab.

Generell hatte die Wirtschafts- und Finanzkrise Folgen für die Vermögenslage der reichsten Deutschen. Viele Markenartikelunternehmer, mancher Einzelhändler, aber auch Finanzinvestoren konnten einen Zugewinn verbuchen. Anderen wie Unternehmern im Maschinenbau oder in der Autozuliefererindustrie gelang es noch nicht, die Verluste des Vorjahres auszugleichen.

Das größte nominale Wachstum verbuchte der Schätzung zufolge Klaus-Michael Kühne, dessen Beteiligungen (Kühne & Nagel, Hapag-Lloyd) vom Aufschwung profitieren und dessen vermutetes Vermögen in den vergangenen zwölf Monaten um 900 Millionen auf vier Milliarden Euro gestiegen ist. Auch die Familie Reimann (Reckitt Benckiser, Coty) registrierte laut den manager-magazin-Experten einen starken Zuwachs von 850 Millionen auf vermutlich acht Milliarden Euro.

Vermögensverteilung: Hier sitzt das Geld

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Foto: manager magazin
ssu

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