Milliarden-Angebot AstraZeneca lässt Pfizer abblitzen

Medizin von Pfizer und AstraZeneca: Feindliche Übernahme kommt nicht infrage
Foto: Christopher Furlong/ Getty ImagesNew York - Der US-Pharmakonzern Pfizer kommt bei AstraZeneca nicht zum Zuge. Der britische Konzern hat auch das erneut erhöhte Gebot des amerikanischen Konkurrenten zurückgewiesen. Auch die auf umgerechnet 85,2 Milliarden Euro erhöhte Offerte spiegele den Wert des Unternehmens nicht wider, teilte AstraZeneca am Montag in London mit.
Damit ist der Vorstoß von Pfizer wohl gescheitert, wenn sich der Konzern an sein Wort hält. Die Amerikaner wollen nämlich keinen feindlichen Übernahmeversuch starten, hieß es. Man setze auf ein Einlenken der AstraZeneca-Spitze. Der britische Konzern hatte den Rivalen aber bereits zwei Mal abblitzen lassen. Zuletzt hatte Pfizer Anfang Mai umgerechnet gut 77 Milliarden und davor im Januar rund 72,5 Milliarden Euro angeboten. Eine offizielle Stellungnahme von AstraZeneca zu der erhöhten Offerte liegt noch nicht vor.
Angesichts auslaufender Patente dreht sich in der Pharma-Branche derzeit das Fusionskarusell. Pfizer steht wegen des ablaufenden Patentschutzes für die Kassenschlager Lipitor und Viagra vor schweren Zeiten. Mit AstraZeneca würde Pfizer eine Serie von Großakquisitionen fortsetzen. Der britische Konzern kämpft ebenfalls mit einer Serie von Patentabläufe. Der Umsatz ging deshalb zuletzt zurück - und soll auch erst wieder in ein paar Jahren steigern.
Für die Investoren wäre daher das Pfizer-Gebot auch eine günstige Gelegenheit für den Ausstieg. Der Kurs der AstraZeneca-Aktie zog nach Bekanntwerden der ersten Gespräche von Anfang des Jahres Mitte April um fast 30 Prozent an - mit umgerechnet 59,13 Euro kostete sie am Freitag allerdings deutlich weniger als Pfizer zuletzt geboten hatte. Nach Bekanntwerden der Ablehnung sackte der Kurs jedoch wieder ab.