Milliarden-Deal
VW macht Tempo bei Porsche-Übernahme
Noch dieses Jahr soll es klappen: Volkswagen plant nach SPIEGEL-Informationen einen raschen Kauf der restlichen Anteile an Porsche. Für zwei Probleme auf dem Weg zur Fusion wurden offenbar Lösungen gefunden.
Porsche-Logo auf einer Felge: Noch fehlen Volkswagen 50,1 Prozent
Foto: VALENTIN FLAURAUD/ REUTERS
Hamburg - Es ist das große Ziel von Ferdinand Piëch und er wird es wohl schon bald erreichen: Der VW-Aufsichtsratschef plant, den Sportwagenhersteller Porsche mit Volkswagen Stammaktien
in einem Unternehmen zu vereinen. Der VW-Konzern, der bereits 49,9 Prozent an Porsche
hält, will nach Möglichkeit noch in diesem Jahr die verbleibenden 50,1 Prozent zum Preis von 3,9 Milliarden Euro übernehmen. Das berichten nach SPIEGEL-Informationen Top-Manager des Konzerns.
Bislang gab es zwei Hindernisse. Ein Kauf der Anteile wäre erst Ende 2014 steuerfrei möglich, zuvor müsste VW unter Umständen mehr als eine Milliarde Euro Steuern zahlen. Finanzexperten haben nun einen Weg gefunden, diese Summe deutlich zu verringern. Die Porsche-Anteile sollen nicht von VW, sondern von einer Zwischenholding erworben und gehalten werden. Wenn die Steuerbehörden die von VW geplante Lösung akzeptieren, soll das Geschäft durchgezogen werden.
Aus dem Weg geräumt wird auch ein zweites Hindernis. Porsches Betriebsratsvorsitzender Uwe Hück fordert, dass die Sportwagenmarke innerhalb
des VW-Konzerns weitgehend eigenständig bleibt, über Investitionen und Modellpolitik selbst entscheiden kann. Dies soll durch einen Zusatzvertrag sichergestellt werden. Zudem könnte Hück in den VW-Aufsichtsrat einziehen und dort die Interessen der Zuffenhausener vertreten.