Start-ups Millionen fast nur für Männer

Erotikversand-Gründerin Lea-Sophie Cramer
Foto: Peter Rigaud / laifDeutschlands Gründerinnen erhalten im Schnitt fast neunmal weniger Finanzierung als Start-ups, die von reinen Männerteams geführt werden. Das zeigt der aktuelle »Female Founders Monitor« des Start-up-Verbands und des Jobportals Stepstone, basierend auf einer Befragung von knapp 2000 Unternehmen. Die Gründe für den Kapital-Gender-Gap dürften auch mit den Branchen zu tun haben: Während frauengeführte Firmen ihren Fokus oft auf Konsumgüter, Medizin und Bildung legen, haben bei gut finanzierten Software- und Technik-Start-ups häufiger Männer das Sagen.

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Dazu kommen strukturelle Probleme: 84 Prozent der Gründerinnen finden, dass sie bei Finanzierungen kritischer hinterfragt werden als ihre männliche Konkurrenz. Das könnte auch daran liegen, dass es mehr Investoren als Investorinnen gibt: Nur sechs Prozent der Gründerinnen treten selbst als sogenannte Business Angels auf, bei den Männern sind es mehr als doppelt so viele. Die Zeit dafür fehlt gerade Gründerinnen mit Kindern, sie arbeiten wegen der Betreuung im Schnitt sechs Stunden pro Woche weniger. Start-up-Väter büßen dagegen nur eine Stunde ein.