Überlegungen zu Konzernumbau Die Lufthansa will schlanker werden

Mit einer Gewinnwarnung schockte die Lufthansa vor Kurzem die Anleger. Nun könnte Konzernchef Spohr dem steigenden Druck mit einem Umbau begegnen. Eine schlanke Holding wird offenbar diskutiert.
Lufthansa beim Start in Frankfurt am Main

Lufthansa beim Start in Frankfurt am Main

Foto: Silas Stein/ DPA

Die Lufthansa könnte sich künftig in eine Holding umbauen. Im Vorstand und in Teilen des Aufsichtsrats des Unternehmens werde über eine neue, schlankere Konzernstruktur diskutiert, schreibt das "Handelsblatt". Die Gespräche befänden sich noch in einer frühen Phase. Ziel sei es, die Komplexität des Konzerns zu reduzieren. So könnten die einzelnen Airlines der Gruppe, wie etwa der verlustträchtige Billigflieger Eurowings, mehr Freiheiten bekommen und so möglicherweise besser vorankommen.

Lufthansa-Chef Carsten Spohr steht derzeit unter starkem Druck, denn nach einer Gewinnwarnung droht der Dax-Konzern das ohnehin angeschlagene Vertrauen der Anleger immer weiter zu verlieren. Die Airline leidet unter dem harten Preiskampf im europäischen Luftverkehr. Der Gewinn sinkt kontinuierlich. Nun erwartet das Unternehmen auch wegen sinkender Ticketpreise für das laufende Jahr einen noch geringeren Gewinn als ursprünglich erhofft. Investoren drängen schon länger auf eine schlanke Holding.

Die Lufthansa kommentierte die mögliche Holdingstruktur gegenüber dem "Handelsblatt". Sie überprüfe generell in regelmäßigen Abständen die gegenwärtige Struktur des Konzerns, um die Zukunftsfähigkeit sicherzustellen.

Laut dem Bericht plant die Lufthansa etwa, die Verwaltung weiter zu verschlanken. Eine Arbeitsgruppe befasse sich auch mit der bisherigen Matrixstruktur, im Rahmen der Zuständigkeiten auf vier Standorte verteilt seien. Allerdings gebe es Hürden für ein solches Projekt. So müsse der Konzern die stillen Reserven offenlegen und versteuern. Außerdem müsse die Stammmarke Lufthansa aus der Verwaltung herausgeschält werden.

kig/Reuters

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