Prognose US-Konkurrenz prophezeit Europas Banken hohe Milliarden-Strafen

Teure Rechtsstreitigkeiten: Analysten der US-Bank Morgan Stanley haben ihren Konkurrenten in Europa Kosten in Höhe von 52 Milliarden Dollar vorausgesagt. Doch auch die US-Unternehmen müssen noch bezahlen.
Royal Bank of Scotland in London: Marktmanipulation mit Folgen

Royal Bank of Scotland in London: Marktmanipulation mit Folgen

Foto: Andy Rain/ dpa

London - Auf europäische Banken kommen wegen zahlreicher Rechtsstreitigkeiten in den kommenden zwei Jahren nach Schätzungen des US-Konkurrenten Morgan Stanley Kosten in Höhe von 52 Milliarden Dollar zu. Die größten Summen müssen laut den Analysten wohl die Royal Bank of Scotland und Barclays zahlen.

In den meisten Fällen geht es laut Morgan Stanley um den Devisenhandel und den Verkauf von Immobilienpapieren in den USA. Die europäische Branche habe insgesamt bereits 104 Milliarden Dollar gezahlt, hieß es in der Studie des US-Unternehmens. Den Schätzungen zufolge könnten auf die verstaatlichte RBS weitere 10,6 Milliarden Dollar und auf Barclays 8,3 Milliarden zukommen. Bei der Deutschen Bank liege der Betrag voraussichtlich bei 5,1 Milliarden Dollar.

US-Aufsichtsbehörden hatten zuletzt im November Strafzahlungen von insgesamt 3,4 Milliarden Dollar gegen fünf Banken angeordnet. Betroffen waren die Citigroup, HSBC, JPMorgan, die (RBS) und die UBS. Sie hatten bei Fremdwährungen, Zinsen und Goldpreisen getrickst.

Auch US-Banken mussten in den vergangenen Jahren bereits hohe Strafen zahlen. Bei der Aufarbeitung ihrer Altlasten sind sie Morgan Stanley zufolge aber weiter als die europäischen Wettbewerber: So hätten amerikanische Geldhäuser bereits 128 Milliarden Dollar gezahlt. Weitere 18 Milliarden Dollar dürften noch auf sie zukommen.

bka/Reuters
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