Nach Hoeneß-Enthüllungen HypoVereinsbank hält an Bayern-Sponsoring fest

Hoeneß am Mittwoch in München: Steuerschuld von 27,2 Millionen Euro
Foto: MICHAEL DALDER/ REUTERSMünchen - Die Unicredit-Tochter HypoVereinsbank (HVB) hält auch nach den neuen Enthüllungen im Steuerprozess gegen Uli Hoeneß am Sponsoring des FC Bayern fest. Er gehe "keine Nanosekunde davon aus", dass sich das Verhältnis zu dem Verein wegen der "Causa Hoeneß" verändern werde, sagte Bankchef Theodor Weimer.
Die Bank profitiere von der Partnerschaft, und man sei stolz darauf, mit dem besten Bundesligaverein zusammenzuarbeiten. "Ich würde das mit Zähnen und Klauen verteidigen", sagte Weimer. Er kritisierte zudem eine "Sensationslust", mit der das Thema derzeit in der Öffentlichkeit gespielt werde. "Ich finde das nicht gut als Privatmann."
Im Aufsichtsrat des FC Bayern sitzen außer Hoeneß unter anderem mehrere Konzernchefs sowie Dieter Rampl, der ehemalige Verwaltungsratsvorsitzende der italienischen HypoVereinsbank-Mutter Unicredit. In dem Prozess gegen Hoeneß hatte eine Finanzbeamtin die Steuerschuld des Bayern-Bosses am Dienstag auf 27,2 Millionen Euro beziffert, die Verteidigung erkennt die Summe an. Die Gerichtssprecherin hält ein Ende des Verfahrens bereits am Donnerstag für "höchstwahrscheinlich".
Die HVB legte am Mittwoch auch die Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahrs vor. Das Geldhaus hat im vergangenen Jahr deutlich weniger verdient. Der Vorsteuergewinn des Instituts fiel um 29 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Verantwortlich für den Rückgang ist unter anderem eine Belastung von 362 Millionen Euro durch den angekündigten Umbau des schwächelnden Privatkundengeschäfts: Das Geldhaus werde in den kommenden Jahren rund 300 seiner knapp 600 Filialen schließen, sagte Weimer. Die Münchener Traditionsbank wolle sich künftig verstärkt um die gehobenere Kundschaft kümmern - und der müsse man etwas bieten. Dafür sollen die weiter betriebenen Filialen schicker und technisch aufgerüstet werden.