Kriselnder Konzern Fresenius Medical Care tauscht Chefin nach nur zwei Monaten aus
Nach nur zwei Monaten gibt es beim kriselnden Dialysekonzern Fresenius Medical Care den nächsten Wechsel an der Unternehmensspitze. Carla Kriwet habe ihren Chefposten »wegen strategischer Differenzen« niedergelegt, teilte die Tochter des Medizinkonzerns Fresenius am späten Montagabend mit. Von diesem Dienstag an übernehme die bisherige Finanzchefin Helen Giza die Unternehmensleitung. Sie führe das Finanzressort weiter, bis ein Nachfolger gefunden sei. Für die FMC-Aktie ging es am Dienstagmorgen über ein Prozent abwärts.
Bei FMC gibt es derzeit viel Unruhe, mit einem Kursrückgang von 46 Prozent seit Jahresbeginn gehört FMC zu den größten Verlierern im Dax. »In einer fundamental gesunden Branche muss sich Fresenius Medical Care noch stärker auf den operativen Turnaround fokussieren«, sagte Fresenius-Chef Michael Sen. Giza habe in ihrer Zeit bei Fresenius Medical Care »eine tiefgreifende Expertise im Bereich der Nierenerkrankungen und ein umfassendes Verständnis des Unternehmens erworben.«
FMC machen schon eine Weile ein Mangel an Pflegekräften in den USA, Lieferkettenprobleme sowie steigende Löhne und Materialkosten zu schaffen. Kriwet griff nach ihrem Antritt deshalb durch und senkte die Prognose für das laufende Jahr.
Ihre Nachfolgerin Giza soll FMC nun in die Zukunft führen. Sie verantwortete bereits zuvor den Transformationsprozess sowie das dafür ausgerufene Programm. Sie sei bestens geeignet, das Unternehmen auf dem vor ihm liegenden Weg zu führen, sagte Fresenius-Chef Sen.
Der Manager hat sich auf die Fahnen geschrieben, Fresenius neu auszurichten und so aus der Krise zu führen. Sen gilt als ausgewiesener Finanzexperte und ist bei Investoren sehr angesehen.