Schwaches Kataloggeschäft Neckermann streicht jede zweite Stelle

Der Versandhändler Neckermann will 1380 Arbeitsplätze abbauen - mehr als die Hälfte seiner Stellen in Deutschland. Die Gewerkschaft Ver.di spricht von einer Katastrophe. Der Grund für den Kahlschlag: die Konkurrenz durch Online-Händler.
Neckermann-Paket in Frankfurter Zentrale: Konkurrenz durch Online-Händler

Neckermann-Paket in Frankfurter Zentrale: Konkurrenz durch Online-Händler

Foto: Frank Rumpenhorst/ picture alliance / dpa

Frankfurt am Main - Der Versandhändler Neckermann.de will mehr als jede zweite Stelle streichen. Allein von der Schließung der Logistik in Frankfurt seien 800 Arbeitsplätze betroffen, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

"Das ist eine soziale Katastrophe", sagte Ver.di-Handelssekretär Wolfgang Thurner, der auch Mitglied im Neckermann-Aufsichtsrat ist. Nach seinen Worten will das Unternehmen in der kommenden Woche Verhandlungen mit dem Betriebsrat aufnehmen. Ver.di fordert, dass der Stellenabbau sozial abgefedert wird.

Berichten zufolge war das Unternehmen im vergangenen Jahr erneut in die Verlustzone gerutscht. Grund war das schwächelnde Kataloggeschäft. Der Versandhändler hatte daher angekündigt, den eigenen Online-Handel zu stärken und das Kataloggeschäft schrittweise zu schrumpfen. Die wachsende Konkurrenz durch Unternehmen wie Zalando setzt den etablierten Versandhändlern deutlich zu.

Neckermann gehörte einst zusammen mit Karstadt zum Handels- und Touristikkonzern Arcandor. Nach der Arcandor-Pleite wurde Neckermann komplett vom US-Investor Sun Capital übernommen.

stk/dapd/dpa
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren
Mehrfachnutzung erkannt
Bitte beachten Sie: Die zeitgleiche Nutzung von SPIEGEL+-Inhalten ist auf ein Gerät beschränkt. Wir behalten uns vor, die Mehrfachnutzung zukünftig technisch zu unterbinden.
Sie möchten SPIEGEL+ auf mehreren Geräten zeitgleich nutzen? Zu unseren Angeboten