Angebot aus der Wirtschaft Grünenabgeordnete Andreae soll Energielobbyistin werden

Niedersachsens Umweltminister Lies sagte im letzten Augenblick ab. Statt des SPD-Politikers soll nun eine Grünenabgeordnete den Energieverband BDEW führen.
Kerstin Andreae 2013 in Berlin

Kerstin Andreae 2013 in Berlin

Foto: Soeren Stache/dpa

Der BDEW vertritt 1900 Unternehmen der deutschen Strom-, Gas- und Wasserwirtschaft, darunter auch mächtige Konzerne wie RWE und E.on - und sucht einen neuen Geschäftsführer. Nachdem der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies ein entsprechendes Angebot des Energieverbands ausschlug, soll statt des SPD-Politikers nun die Grünen-Wirtschaftsexpertin Kerstin Andreae die Organisation leiten.

Das BDEW-Präsidium beschloss einstimmig, dem Vorstand Andreae als neue Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung vorzuschlagen. Das teilte der Verband mit. Formell muss Andreae noch vom Vorstand bestellt werden, das aber gilt als sicher. Die Sitzung ist für den 13. August geplant.

Vorgänger wechselt zu Übertragungsnetzbetreiber

Die baden-württembergische Abgeordnete Andreae soll damit Nachfolgerin von Stefan Kapferer werden, der bisher Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) ist. Kapferer wird neuer Chef des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz.

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Fliegender Wechsel: Wenn Politiker in die Wirtschaft gehen

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Andreae selbst wollte sich auf Anfrage nicht äußern. Sie ist bisher wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion und dürfte ihr Mandat bei einem Wechsel zum BDEW abgeben.

Lies hatte am Montag angekündigt, dass er trotz des BDEW-Angebots in der Politik bleibt. "Mein Platz ist in Niedersachsen", sagte Lies in Hannover bei einer Pressekonferenz mit Ministerpräsident Stephan Weil. Zudem sei seine Entscheidung ein "klares Bekenntnis zur SPD".

Drei Tage zuvor hatte DER SPIEGEL berichtet, dass ihm ein Angebot des BDEW vorlag. Ministerpräsident Weil (SPD) bat ihn daraufhin, sich rasch zu entscheiden.

apr/kko/dpa
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