Neues Vertrauen Siemens lockert Regeln gegen Korruption

Nach einer gigantischen Schmiergeldaffäre hatte sich Siemens strenge Vorschriften im Kampf gegen Korruption verordnet. Nun werden diese nach SPIEGEL-Informationen zumindest teilweise wieder zurückgefahren.
Siemens-Chef Löscher: Locker in Skandinavien und den USA, hart in Afrika und Asien

Siemens-Chef Löscher: Locker in Skandinavien und den USA, hart in Afrika und Asien

Foto: A3750 Andreas Gebert/ dpa

Knapp vier Jahre nach Bekanntwerden der Schmiergeldaffäre bei Siemens will der Konzern nach Informationen des SPIEGEL seine kurz darauf installierten Anti-Korruptions-Regeln überarbeiten. In besonders anfälligen Ländern, etwa in Afrika oder Teilen Asiens, müssen die Mitarbeiter auch weiterhin strenge Auflagen einhalten und beispielsweise externe Berater oder Handelsvertreter vor deren Verpflichtung besonders sorgfältig überprüfen. Auch jeder Schritt bei einer Auftragsvergabe oder -abwicklung ist nach wie vor lückenlos zu dokumentieren.

Lockern will der Konzern die Vorgaben dagegen in risikoärmeren Regionen der Welt wie den USA oder Skandinavien. Dort sollen die Geschäftsabläufe in Form sogenannter Audits künftig nur noch routinemäßig kontrolliert werden. Stärker als bislang wollen die Konzernoberen dagegen die Einhaltung kartellrechtlicher Vorschriften überwachen. In der Vergangenheit war es vor allem in der Energiesparte immer wieder zu Absprachen mit Konkurrenten gekommen.

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