Weg von Anleihen Größter Staatsfonds der Welt soll Aktienquote erhöhen

Weg von Anleihen, hin zu Aktien: Der norwegische Ölfonds soll umgeschichtet werden. Der Grund sind die extrem niedrigen Zinsen.
Förderplattform vor Norwegen

Förderplattform vor Norwegen

Foto: Nerijus Adomaitis/REUTERS

Auf der Suche nach Rendite soll der Staatliche Pensionsfonds Norwegens den Anteil seiner Aktien erhöhen. Das empfiehlt eine Expertenkommission in einem Bericht, wie die "Financial Times" schreibt . Der Fonds verwaltet demnach knapp 880 Milliarden US-Dollar und besitzt durchschnittlich einen Anteil von 1,3 Prozent an jedem börsennotierten Unternehmen weltweit; in Europa sind es gar 2,5 Prozent. Er ist damit der größte Staatsfonds der Welt.

Bisher sind etwa 60 Prozent des Fondsvermögens in Aktien investiert, 35 Prozent in Anleihen und fünf Prozent in Immobilien. Nun soll der Anteil der Aktien auf 70 Prozent erhöht werden - geschähe dies heute, würden etwa 88 Milliarden US-Dollar aus Anleihen abgezogen werden. Die vom Finanzministerium eingesetzte Expertenkommission begründet ihren Vorschlag mit den extrem niedrigen Zinsen; das höhere Risiko auf dem Aktienmarkt sei "akzeptabel".

Der Fonds wird vor allem aus Ölverkäufen gespeist. Momentan darf die norwegische Regierung jährlich bis zu vier Prozent des Volumens für ihren Haushalt einplanen. Die niedrigen Zinsen erschweren es aber, eine ebenso hohe Rendite zu erwirtschaften, um das Fondsvolumen konstant zu halten. Die Autoren des Berichts gehen sogar davon aus, dass die Rendite in den nächsten 30 Jahren auf durchschnittlich 2,3 Prozent fallen könnte.

Norwegens Ministerpräsidentin Erna Solberg hatte sich zuletzt dafür ausgesprochen, den Anteil, den die Regierung für den Staatshaushalt verwenden darf, zu reduzieren. Die norwegische Zentralbank, die den Fonds verwaltet, wird im Dezember auf die Vorschläge der Kommission antworten.

scf/rtr

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