Übernahme von AveXis Novartis baut Gen-Geschäft mit Milliarden aus

Die US-Firma AveXis hat eine Gentherapie gegen spinale Muskelatrophie entwickelt, die 2019 auf den Markt kommen soll. Jetzt kauft der Schweizer Pharmakonzern Novartis das Unternehmen für fast neun Milliarden US-Dollar.
Novartis-Logo in Basel (Archivbild)

Novartis-Logo in Basel (Archivbild)

Foto: Arnd Wiegmann/ REUTERS

Der Schweizer Pharmakonzern Novartis baut unter seinem künftigen Chef Vasant Narasimhan das Geschäft mit Gentherapien aus. Das Unternehmen aus Basel bietet 8,7 Milliarden Dollar für die US-Firma AveXis. Die Verwaltungsräte beider Unternehmen unterstützen den Deal, der bis Mitte 2018 abgeschlossen sein soll.

Attraktiv ist AveXis für Novartis vor allem wegen einer neuen Arznei gegen spinale Muskelatrophie - der häufigsten genetischen Todesursache bei Säuglingen. Das Mittel wurde von der US-Arzneimittelbehörde als sogenannter Therapiedurchbruch (Breakthrough Therapy) eingestuft und hat in der EU den "Prime"-Status. Es soll in den USA im kommenden Jahr verfügbar sein.

Für den Zukauf solle unter anderem Geld verwendet werden, das durch den Verkauf des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten hereinkomme, sagte der seit Februar an der Konzernspitze stehende Narasimhan am Montag. Novartis hatte vor zwei Wochen angekündigt, sich aus dem gemeinsam mit GlaxoSmithKline betriebenen Geschäft zurückzuziehen und seinen Anteil für 13 Milliarden Dollar an den britischen Partner zu veräußern.

Die Schweizer erwarten, dass die Übernahme ihnen Spitzenumsätze von mehreren Milliarden Dollar einspielen kann. Ab dem Jahr 2020 rechnen sie mit einem starken Beitrag zum operativen Kernergebnis und dem Gewinn je Aktie, zuvor werde sich der Deal finanziell leicht negativ auswirken.

Die Novartis-Aktie   reagierte kaum auf die Nachrichten. Im frühen Handel pendelte ihr Kurs von der Verlust- in die Gewinnzone, blieb aber immer nahe der Nullmarke.

dab/dpa/Reuters
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