Fracking-Boom USA übertreffen Saudi-Arabien beim Ölexport

Jahrzehntelang war Saudi-Arabien bei den Ölexporten die unangefochtene Nummer eins. Im Juni sind die USA an den Ölscheichs vorbeigezogen - dank der umstrittenen Fracking-Technologie.
Ölfracking in Texas

Ölfracking in Texas

Foto: NICK OXFORD/ REUTERS

Die USA haben Saudi-Arabien kurzzeitig als weltgrößten Ölexporteur überholt, das teilte die Internationale Energieagentur (IEA) mit. Dank der boomenden Schieferölproduktion, auch Fracking genannt, hätten die USA die Saudis im Juni übertroffen. Die IEA sieht dies als Zeichen für einen stärkeren Wettbewerb.

Trotz schwächelnder Weltkonjunktur wird die Ölnachfrage der IEA zufolge nicht nachlassen. Die Experten der Behörde halten an ihren Prognosen für dieses und kommendes Jahr fest.

Demzufolge soll der Bedarf 2019 um 1,1 Millionen Barrel pro Tag steigen und 2020 noch einmal um 1,3 Millionen Barrel. Voraussetzung sei, dass die Handelsgespräche zwischen den USA und China nicht scheiterten und sich die Beziehungen mit Iran entspannten.

Gleichzeitig warnt die IEA vor einem zu großen Ölangebot. Der Überschuss drohe, weil außerhalb der Opec-Staaten, vor allem in den USA, sehr viel Öl gefördert werde, mehr und mehr auch durch Fracking.

Mit Fracking-Methoden kann aus tief liegenden Gesteinsschichten Schieferöl gewonnen werden. Immer wieder kritisieren Umweltschützer die Risiken für Trinkwasser. Auch giftige Stoffe können in die Umwelt gelangen. In Deutschland ist es derzeit nicht erlaubt.

nah/dpa
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