Weltgrößter Ölkonzern Gewinneinbruch bei Saudi Aramco

Der Gewinn des Ölkonzerns Saudi Aramco ist 2019 um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Ein Grund dafür sind die sinkenden Ölpreise. Hinzu kommt jetzt das Coronavirus.
Öltank von Saudi Aramco: Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland

Öltank von Saudi Aramco: Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland

Foto: Maxim Shemetov/ REUTERS

2018 lag der Gewinn des Konzerns noch bei 111,1 Milliarden Dollar - wegen gesunkener Ölpreise und einer Produktionsdrosselung ist der Gewinn von Saudi Aramco im vergangenen Jahr um 21 Prozent auf 88,2 Milliarden Dollar gesunken. Es war das erste Mal, dass das Unternehmen eine Jahresbilanz vorlegte. Unternehmenschef Amin Nasser kündigte angesichts der Coronavirus-Krise an, die Investitionen in diesem Jahr zu "rationalisieren".

2019 sei ein "außergewöhnliches Jahr" gewesen, sagte Nasser. Zudem stelle die Ausbreitung des Coronavirus das Unternehmen vor neue Herausforderungen: "Der jüngste Covid-19-Ausbruch und dessen schnelle Verbreitung verdeutlichen, wie wichtig Agilität und Anpassungsfähigkeit in einer sich laufend verändernden Welt sind."

Jüngst waren die Ölpreise weiter eingebrochen. Zu Beginn der Woche war der Ölpreis zum Handelsstart um etwa 30 Prozent gefallen. Der Absturz der Sorte Brent um 31,5 Prozent auf 31,02 Dollar je Barrel war der größte Rückgang seit Januar 1991 zu Beginn des ersten Golfkrieges.

Gescheiterte Gespräche zwischen Opec und Russland

Hintergrund für die sinkenden Ölpreise ist neben der Virus-Pandemie der Preiskrieg zwischen Saudi-Arabien und Russland. Zuletzt waren Gespräche zwischen der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) und Russland über eine gemeinsame Förderbremse gescheitert. Die kollektive Förderkürzung sollte dazu dienen, das globale Ölangebot zu verknappen und so den Verfall des Ölpreises zu stoppen.

Aramco gehört zu 98 Prozent dem saudi-arabischen Staat. Ein geringer Teil der Aktien war im Dezember an die Börse gebracht worden. Dabei wurde der Rekorderlös von 29,4 Milliarden Dollar erzielt. Es war der größte Börsengang aller Zeiten. Der Konzern wurde damals mit insgesamt 1,7 Billionen Dollar bewertet.

rwi/Reuters/afp
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