Weltweites Überangebot Preis für Opec-Öl fällt unter 35 Dollar

Das Angebot an Rohöl übersteigt die Nachfrage bei Weitem - trotzdem erhöht die Opec die Produktion. Der Preis für den Rohstoff fällt und fällt.
Raffinerie in Saudi-Arabien: Opec-Staaten ändern Förderpolitik nicht

Raffinerie in Saudi-Arabien: Opec-Staaten ändern Förderpolitik nicht

Foto: Ho/ dpa/dpaweb

Der Ölpreis hat einen neuen Tiefststand erreicht: Ein Barrel Rohöl (159 Liter) der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) kostete zuletzt weniger als 35 US-Dollar. Am Freitag habe der Korbpreis 33,76 US-Dollar betragen, meldete das Opec-Sekretariat am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der wichtigsten Sorten des Kartells.

Auch die Preise der US-Ölsorte WTI und der Nordseesorte Brent fielen weiter. Sie kosteten am Montag mit rund 35 und etwa 37 Dollar so wenig wie zuletzt vor sieben Jahren. Mitte 2014 hatten beide noch oberhalb der 100-Dollar-Marke gelegen.

Hintergrund des Preisverfalls ist das globale Überangebot von Rohöl. Die Opec hatte in der vergangenen Woche bekannt gegeben, dass ihre Fördermenge das höchste Niveau seit über drei Jahren erreicht habe. Laut dem aktuellen Monatsbericht hatten die Mitgliedstaaten des Kartells im November durchschnittlich rund 31,7 Millionen Barrel (je 159 Liter) pro Tag gefördert. Die Fördermenge habe um 230.000 Barrel pro Tag zugelegt.

Eine Änderung dieser Förderpolitik ist nicht in Sicht. Obwohl die globale Nachfrage deutlich langsamer wächst als das Angebot, konnten sich die Mitgliedsländer des Kartells zuletzt abermals nicht auf eine Kürzung oder Deckelung der Produktion einigen. Im Gegenteil: Die Internationale Energieagentur (IEA) geht davon aus, dass die Opec-Staaten ihre Ölförderung 2016 um 1,6 auf 31,3 Millionen Barrel pro Tag anheben werden.

Trotz der rückläufigen Fördermengen in den USA dürfte das Angebot die Nachfrage daher noch bis mindestens Ende kommenden Jahres übersteigen, prognostizierten die Experten in der vergangenen Woche.Eine ausführliche Analyse des Preisverfalls lesen Sie hier.

brk/Reuters/dpa
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